Die Great Ocean Road befahre ich nun schon zum dritten Mal (für das zweite Mal gibt es die Blogposts „Limestone Coast Teil 1“ und „Limestone Coast Teil 2“ und „On The Rocks“). In der Planung hatte ich mich entschieden, die Strasse dieses Jahr mal von Torquay nach Warrnambool und nicht von Warrnambool nach Torquay zu bereisen. Das hat auf dem „felsigen“ Teil der Strecke den grossen Vorteil, dass man ganz einfach links alle Haltemöglichkeiten nutzen kann. In der anderen Fahrtrichtung hält einem die meist doppelte Sicherheitslinie und die Unübersichtlichkeit der kurvigen Strecke davon ab.
Ich bin also nach zwei Übernachtungen in Torquay und viel kühlerem und unbeständigeren Wetter losgefahren. Meine Vorräte hatte ich schon am nachmittags verregneten Vortag (zu Fuss vom Campingplatz) aus gemacht. Da es temperaturmässig (16°) kein Strandwetter war, habe ich in Torquay kurz die Southside Beach ausgewählt, um doch noch ein paar Surfer zu sehen.


Als erstes wollte ich mir das Split Point Lighthouse ansehen. Da merkte ich aber, dass Sonntag war und der Leuchtturm ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist. Alle Parkplätze beim Leuchtturm waren voll. Danach habe ich gesehen, dass es an der Hauptstrasse bei einem Picknick- und Spiel-/Skateplatz, nur wenige hundert Meter vom Leuchtturm entfernt, mehr als genug freie Parkplätze gab. So einen habe ich mir geschnappt und bin den kurzen Weg zum Leuchtturm raufgegangen. Zusätzlich gab es noch einen wunderbaren Blick auf den Paincalac Creek.


Danach fing die fantastische Fahrt über die in die Felsen geschlagene, sehr kurvige Strasse an. Ich hab’s total genossen und ein paar Mal angehalten, wenn eine Haltemöglichkeit und eine Nieselregenpause angesagt war. Für die Details der Entstehung dieses Strassenabschnitts verweise ich gerne auf meinen früheren Blogpost „On The Rocks“. Ich habe auch beim dritten Mal die Stimmung dieses Küstenabschnitts sehr genossen.



In Apollo Bay habe ich mich dann definitiv entschlossen, für die nächste Nacht eine Site im Aire River West Campground zu buchen. Gut habe ich noch daran gedacht, dass das nur mit Mobilnetzempfang geht. Da habe ich gleich auch noch die übernächste Übernachtung in Port Campbell (NRMA Port Campbell Holiday Park) gesichert. Apollo Bay ist eine beliebte Touristenbasis für die Erkundung der Great Ocean Road und des Great Orway NP (oder auch nur als Zwischenstopp für die Durchreise.

Da ich bei den letzten beiden Mal beim Cape Otway viele Koalas gesehen hatte und ich mich noch gut an die Cape Otway Lightstation erinnern konnte, bin ich genau dorthin gefahren. Aber dort habe ich gesehen und mich erinnert, dass der Besuch des Leuchtturmareals ja knapp AUD 30 kostet – das war es mir zum dritten Mal nicht wert. Also habe ich den Weg der Küste entlang genommen und ein paar etwas enttäuschende Fotos gemacht. Aber wenigstens habe ich mich zu Fuss etwas bewegt.


Ich habe übrigens keine Koalas gesehen, ausser einem, der gerade auf einen Baum raufkletterte. Nur stand da schon ein Auto und eine Frau, welche fotografierte…
Die Übernachtung am Aire River und der Ausflug in den Regenwald habe ich im letzten Blogpost („Regen im Regenwald“) beschrieben.
Nach dem Regenwald habe ich dann bis zum späten Nachmittag die bekannten Lookouts an der Shipwreck Coast (respektive Limestone Coast) abgefahren. An der Küste war es mit 19° deutlich wärmer als in der Otway Range und auch die Sonne schaute zwischendurch etwas durch die Wolkendecke durch.
Ich hielt bei den Gibsons Steps und ging die Trappenstufen zum Strand runter. Dort rollten grosse Wellen an den Strand und die Gischt vernebelte die Aussicht etwas. Aber dieser Halt ist auch dieses Mal wieder beeindruckend.
Die Twelve Apostles habe ich wegen den sowieso schon vielen Touristen und der langsam fortgeschrittenen Zeit ausgelassen.
Dafür hielt ich dann an allen weiteren Aussichtspunkten bis Port Campbell: Loch Ard Gorge, Island Archway und Razorback. Alle drei Stopps haben mir wiederum super gefallen und ich konnte ein paar Erinnerungen auffrischen.









Wenn man meinen früheren Blogpost („Limestone Coast (Teil 2)“) anschaut, dann sieht man mindestens bei den Gibsons Steps, dass nach 10 Jahren nur noch einer der beiden Türme/Solitäre steht. Bei den anderen Aussichtspunkten habe ich auf die Schnelle keinen Unterschied festgestellt.
Bei der Ankunft im NRMA Port Campbell Holiday Park ist mir dann sofort in den Sinn gekommen, dass ich vor 10 Jahren auch schon dort übernachtet hatte. Wie man sich plötzlich wieder an viele Details erinnern kann, ist schon ein kleines Wunder.
Am nächste Morgen bin ich dann bei grauem und kühlem Wetter – wenigstens ohne Regen – die restlichen Sehenswürdikeiten der Shipwreck Coast abgefahren. Die Haltepunkte waren: London Bridge, The Grotto, Bay of Martyrs und Bay of Islands. Beim Strand neben der London Bridge konnte ich auch dieses Mal wieder die Spuren der Little Penguins im Sand entdecken! Ob sich die Küste hier in den letzten 10 Jahren verändert hat, habe ich kurz „Limestone Coast (Teil 1)“ nachgeschaut: Ausser dass der Aussichtspunkt „The Arch“ jetzt gesperrt ist und es vor 10 Jahren sonnig war, habe ich keine offensichtlichen Veränderungen entdeckt. Ok, der Schilderwald in der „Bay of Martyrs“ ist etwas grösser geworden. Das ist ja sowieso eine Besonderheit in Australien: Überall unendlich viele Schilder! Man muss fast nicht mehr selber denken.







Diese Mal bin ich aber etwas von der Great Ocean Road abgewichen und habe vor Warrnambool noch ein paar weitere schöne Buchten besucht, welche nicht von so vielen Touristen besucht werden: Die Murnanes Bay und die Childers Cove. Die sind mindestens ebenso schön und man hat sie (fast) ganz für sich alleine.
In Warrnambool bin ich dann am Mittag noch das Freilichtmuseum Flagstaff Hill Historic Museum and Village besuchen gegangen. Doch mehr dazu in einem weiteren Blogpost.
Knapp vor 14 Uhr habe ich im Discovery Parks Warrnambool eingecheckt. Diesen hatte ich zusammen mit meinem nächsten Stopp im Budj Bim NP schon am Morgen gebucht. Am späteren Nachmittag habe ich mir den Wind um die Ohren blasen lassen und habe in Warrnambool die Stingray Bay besucht, Merri Island fotografiert und entlang der Foreshore Promenade zur E Johnson Reserve und zurück zum Holiday Park gegangen. Die Infrastruktur (Sport, BBQ, Spielplatz) und die zahlreichen, riesigen Campingplätze sind schon beeindruckend. Um diese Jahreszeit teilweise aber ziemlich verlassen. Am Abend gab’s dann in der Campers Kitchen ein feines Abendessen. Sechs Bauarbeiter und vier Camper haben die vier BBQs in zwei Sessions schön zum Rauchen gebracht. Aber Bauarbeiter sorgen sich leider kaum um’s Putzen der Grills, das mussten dann die Camper übernehmen…





Somit ist das kleine Abenteuer „Great Ocean Road“ zum dritten Mal abgeschlossen und es geht morgen auf zum Vulkan des Budj Bim NP!
Schade hat das Wetter nicht mitgespielt hat, aber ich finde die Fotos trotzdem mega schön. Nach diesem spannenden Bericht muss die GOR nun definitiv auf die Planung 🙂
Da sich Sonne und Nieselregen immer wieder rasch abwechselten (bis heute Donnerstag), war das gar nicht sooo schlimm. Alles trocknet sehr schnell…