Im Westen und Süden von Europa herrscht eine Hitzewelle mit 30-40°C und hier im Norden Deutschlands (immer noch auf Sylt…) begnügt sich der Sommer mit 17-20°C. Immerhin scheint an den meisten Tagen die Sonne, und das nicht zu knapp und sehr lange! Da kann man im Windschatten ganz gut den Strand geniessen und ab und zu mal etwas Abkühlung im 16°C kühlen Wasser der Nordsee suchen.
Ich erkunde an den schönen Sommertagen die Strände in der näheren Umgebung meiner Ferienwohnung mitten in Wenningstedt. Das geht zum Beispiel direkt zu Fuss, es sind ja nur 650m bis zum Strand in Wenningstedt!

Da ich nicht so doll surfe wie die drei Frauen auf dem obenstehenden Bild, packe ich nur meinen Rucksack mit genügend Wasser, einem kleinen Lunch, mit Badetuch und Badzeugs sowie mit dem notwendigen Windschutz. Letzterer passt zusammengepackt perfekt auch in den Rucksack. Am Strand angekommen hänge ich auch noch die Sandalen an den Rucksack und mache mich entlang des Wassersaums auf zu einem schönen Platz ohne Strandkörbe. Und es gibt am 40km langen Sylter Strand ja unendlich viel Platz – besonders wenn so wenig los ist, wie Mitte Juni. Etwas skurril kommt man sich in Badesachen hinter dem Windschutz schon vor, wenn die recht zahlreichen Strandwanderer, teilweise mit langen Hosen, Daunenjacke und Kapuze, schon fast wie im Winter, dem Wasser entlang gehen! Die 18°C in der Sonne fühlen sich im Windschatten und an der Sonne halt eher wie sehr angenehme 22-24° an. Zum Schwitzen kommt man so (noch) nicht. Umso gründlicher muss man sich mit Sonnenschutz eincremen…



Etwas Abwechslung tut natürlich gut, daher besuche ich auch die Strände in der näheren Umgebung. Das geht in meinem Fall sehr einfach mit meinem Mietauto (etwa €45.-/Tag bei einer langen Mietdauer). Die meisten Feriengäste sind aber wohl mit dem Fahrrad unterwegs. Wenn man fit genug ist um gegen den Wind anzustrampeln, wählt man ein Mietfahrrad ohne Motor (von €10.-/Tag bis €15.-/Tag, Rabatte bei längerer Mietdauer) oder gerade ein eBike, welches aber mit €35.-/Tag schon fast so teuer wie ein Mietauto ist. Wer nicht auf den persönlichen Nahverkehr setzen möchte, der kann mit der Gästekarte die häufig verkehrenden Busse benutzen. Viele Gäste sind aber sowieso mit dem eigenen Pkw hier und haben sogar ihr Fahrrad von zuhause mitgenommen. Daher ist die Dichte an eBikes, besonders bei den eher älteren Fahrradfahrer:innen, inzwischen sehr hoch.
Einer meiner Lieblingsstrände liegt im Norden von Kampen. Bei der Sturmhaube gibt es einen grossen, kostenlosen Parkplatz: Der ist am Morgen bis gegen 11 Uhr noch fast leer. Nach einem freundlichen „Moin“ am Kontrollhäuschen der Gästekarte gehe ich gerne ein langes Stück am Strand entlang fast bis zur Buhne 16. Dort suche mir ein gemütliches und ebenes Plätzchen für den Aufbau des Windschutzes. Und geniesse dann einfach den Tag an der Sonne und der frischen Luft!




In Westerland habe ich bei meinen früheren Urlauben schon den fantastischen Strandabschnitt südlich der Himmelsleiter lieben gelernt. Beim Aquarium gibt es wiederum einen kostenlosen, grossen Parkplatz, wo man immer einen freien Parkplatz findet. Der Übergangs über die sehr hohen Dünen zum Strand über die Himmelsleiter oder die anderen Übergänge bis zum Campingplatz fasziniert mich jedes Mal erneut. Die Treppe, die zwischen den Dünen entlang geht, ist mit 26m Höhe die höchste Treppe der Insel Sylt. Es lohnt sich, die 95 Treppenstufen zu erklimmen: Der Ausblick über den endlosen Strand von dieser Höhe ist kaum zu überbieten. Dafür darf man dann auf der anderen Seite wiederum 105 Stufen bis zum Strand runtergehen. Auch hier gehe ich gerne ein längeres Stück dem Strand entlang und suche mir ein schönes Plätzchen weiter südlich. Dort sind die Dünen etwas weniger hoch: Der Blick in diese niedrigeren Dünen und ihrem wehenden Dünengras gefällt mir etwas besser. Hier gibt es als Bonus auch weniger Strandwanderer als zwischen Wenningstedt und Kampen.


So erkundige ich an jedem warmen und sonnigen Tag ein weiteres Stück des gigantischen Strandes und geniesse das Gefühl der Freiheit. So viel Sonne und frische Luft! Die Vorfreude auf einen nächsten Strandtag wächst an Tagen wo der Himmel sich auch mal grau zeigt und sich sogar ein paar Regentropfen bis auf den Boden verirren (so wie heute, an einem Sonntag). Aber das Wetter wechselt ja sehr rasch an der Nordsee – am Nachmittag strahlte wieder ein blauer Himmel, aber die Brise aus Westen war ziemlich frisch.
Auf über 40 Kilometern Sandstrand stehen die Chancen bestens, dass jeder sein persönliches Stück Paradies findet. Wonach man sich sehnt, das weiss am besten selber, und wenn sich das tageweise ändert, dann schlägt man einfach heute hier und morgen dort sein Basiscamp auf; egal ob im Strandkorb mit Dünennähe oder auf dem Handtuch ganz nah am Flutsaum. Ob nun Strandurlaub mit der Familie und Kindern oder Action für die Grösseren am Fun Beach. Ob man/frau den Bikini oder die Badehose anlassen oder sich lieber fürs Wellenreiten, Windsurfen oder Kiten entscheidet, liegt in eigenen Händen – auf jeden Fall gibt es für alle Launen den richtigen Platz. Gut bei all den verschiedenen Bedürfnissen, dass die Sylter und ihre Gäste sich traditionell tolerant geben, wenn die Grenzen zwischen FKK- und Textilstrand, Surfrevier und Hundestrand, stellenweise eher fliessend sind.
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