Entlang der rauen Küste von Tenesar

Die Wetterlage auf Lanzarote ist diese Tage sehr konstant: Blauer Himmel, warme Temperaturen (tagsüber 21-24°, nachts 17°), 10 Stunden Sonnenschein, eine badetaugliche Wassertemperatur (21°) und ein angenehm warmer Wind lassen ausgedehnte Outdoor-Aktivitäten zu. Da der Wind aus östlicher Richtung kommt, bietet sich die Westküste zur Erkundung an. Nachdem ich gestern den langen Strand von Famara bei einem längeren Strandspaziergang genossen habe, sollte es heute eine etwas spannendere Wanderung sein.

Ich habe eine Route ausgewählt, welche zwar neben dem Nationalpark liegt, deren bizarre Lavalandschaft jedoch sicher ebenso eindrucksvoll sein wird.

Völlig weit ab vom touristischen Geschehen liegt der Küstenweg zu den Playas von Reisado und Islote. Er startet bei der einsamen, aber herausgeputzten Siedlung Tenesar. Diese scheint wohl hauptsächlich von Einheimischen am Wochenenden genutzt zu werden.

An dem Parkplatz am letzten Haus von Tenesar beginnt der Küstenweg. Neben den beiden Abfallcontainern beginnt ein Schlackenpfad, der zuerst in einigem Abstand parallel zu der von den Vulkanausbrüchen in den 1730er Jahren neu erschaffenen Küste folgt.

Nach etwas Wegstrecke erreicht man die Playa del Calladito: Ein Strand ist in der schroffen Bucht allerdings nicht zu entdecken. Der schmale Pfad läuft durch eine bizarre, schwarze Lavalandschaft, in der bislang die Vegetation kaum Fuss fassen konnte. Nur ein paar weisse Kleckse (Möwenschisse) und Überreste von weissen Muscheln und gebleichten Knochen (Fressstellen der Möwen) bieten etwas farbliche Differenzierung.

Farblich herausgefordert werde ich auch durch aufgemalte, gelbe Punkte. Diese weisen mir den Weg, wenn ich den Pfad in der Schlacke kaum mehr erkennen kann. Gutes Schuhwerk ist auf den scharfkantigen Brocken sehr zu empfehlen…

Am Wegrand liegen vulkanische Bomben, die steile Felsenküste wird durch kleine, kaum zugängliche Landzungen und Blockstrände gebildet. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie der glühende Lavastrom das Wasser zum Kochen gebracht hat. Jetzt „kocht“ das Wasser nur durch die kräftigen Wellen, welche sich an den schroffen Lavafelsen brechen.

Nach gut 30 Minuten auf dem schmalen Pfad, manchmal sehr knapp der steilen Klippe entlang, erreicht man die Playa del Reisado. Auch hier ist kein wirklicher Strand zu entdecken.

Der ausgebaute Pfad endet nach etwa 45 Minuten an der Playa del Islote. Eine ausgedehnte sandige Fläche trifft den Begriff „Strand“ schon etwas besser. Dieser Strand führt aber nicht direkt an’s Wasser, sondern man kann zwischen den bizarren Lavaformationen nahe an der Wasserlinie die Gischtfontänen beobachten.

Nach einer kleinen Rast geht es den selben Weg wieder zurück. Die Überreste der beiden an der Playa del Islote verdrückten Bananen kann ich in einem der beiden Abfallcontainer beim Parkplatz entsorgen.

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