Alligator Gorge Ring Route Hike

Damit ich sagen kann, ich hätte die kompletten Flinders Ranges bereist, fehlte mir bis gestern noch der südliche Teil. Dort befindet sich der Mount Remarkable National Park. Die meisten Wanderungen werden ab dem aus dem Westen zugänglichen Mambray Creek Campground mit 54 (!) Campsites und WC/Duschen angeboten.

Ich wollte aber das Highlight des Parks besuchen: Die Alligator Gorge. Diese Schlucht ist aus östlicher Richtung über eine kurvige und sehr steile Strasse erreichbar. Also bin ich über den Horrocks Pass auf die östliche Seite der Flinders gefahren und habe als erstes meine Buchung des nächsten Caravan Parks in Melrose telefonisch um einen Tag vorverschoben, da ich diese Wanderung eigentlich erst morgen machen wollte. Aber heute war ein so schön sonniger und mit 21° ein idealer Wandertag, dass ich die Wanderung auch am Mittag machen konnte und nicht auf den nächsten Morgen warten musste. Als erstes habe ich ab dem Abzweiger nach Wilmington schon mal die Zufahrtsstrasse geniessen können. Da ich nicht nur den Aussichtspunkt besuchen, sondern eine Wanderung unternehmen wollte, bin ich die steile Schotterstrasse runter zur Blue Gum Flat Picnic Area gefahren. Ich um 11 Uhr mal wieder der einzige Besucher hier. Und die Bremsen meines Campers haben etwas gerochen.

Ich habe mich für den Alligator Gorge Ring Route Hike entschieden. Der wird mit 7km und 4 Stunden angeschrieben. Das müsste aber in maximal 3 Stunden gemütlich machbar sein. Da ich die Anleitung zum Weg nicht so genau gelesen habe, bin ich den Weg im Uhrzeigersinn gegangen. Das war aber glücklicherweise eine sehr gut Entscheidung. Denn die erste Hälfte des Weges ging auf einem Forstweg über rund eine Stunde (und etwa 3.5km) von 380m stetig weiter hinauf zum Ausgangspunkt der Schlucht auf etwa 680m Höhe. Von dort ging ein schön ausgebauter Weg hinunter in die Schlucht. Und wie es so ist mit den Schluchten, werden diese immer tiefer und Enger, je weiter unten man ist. Und das war das Geniale an meiner gewählten Wanderrichtung! Die Wanderung entlang und im trockenen Bachbett wurde durch die immer höher aufragenden roten Felswände immer aufregender. Das war einfach fantastisch. Und manchmal musste ich mir über die Felsbrocken den Weg wieder neu suchen.

Als benannte Stelle der Schlucht erreichte ich dann The Terraces, wo der Boden der Schlucht durch felsige Terrassen gebildet wurde. Hier fielen mir wieder die Rippel im Sandstein auf, welche vom ehemaligen Meeresboden stammen.

Nach den Terrassen hat doch wirklich jemand am Fuss der Treppenstufen vom Aussichtspunkt eine Parkbank aufgestellt! Das war perfekt für einen kleinen Lunch, den ich ja schon seit bald 2 Stunden im Rucksack mitschlepppte.

Dann ging mein Weg natürlich nicht rauf zum Lookout sondern weiter durch die nun immer enger werdende Schlucht, welche den sprechenden Namen The Narrows erhalten hat. Faszinierend waren auch die grossen Bäume, welche teilweise in der Schlucht verklemmt waren oder sogar dort wuchsen. Schön waren aber auch die indirekt beleuchteten, tieforange leuchtenden Felsen. Das Sonnenlicht wurde nämlich durch die gegenüberliegende Felswand an die andere Felswand reflektiert.

Als ich wieder beim Campervan ankam, zeigte mir Komoot 8.7km und 2.75h an. Das ist das erste Mal, dass ein Weg länger ist, als auf den offiziellen Tafeln angegeben.

Diese Wanderung ist tatsächlich eine der schönsten, die man in den Flinders Ranges machen kann! Ich bin immer noch total beeindruckt.

Übernachtet habe ich dann im 30km südlich gelegenen Melrose Caravan and Tourist Park. Dort war nicht viel los, aber umso gemütlicher war der Aufenthalt. Da es so schönes Wetter war, habe ich den BBQ der offenen Campers Kitchen in Beschlag genommen und mir ein Dinner zubereitet. Ich war aber zuerst etwas unentschlossen, ob ich nicht doch im Ort mit den schönen historischen Häusern einkehren sollte. Aber irgendwann muss ich ja meine Vorräte aufbrauchen.

Für den nächsten Morgen hätte ich mir eigentlich den 12km/4h langen Hike auf den Mount Remarkable vorgenommen. Der geht über eine Nordroute rauf auf 920m und über eine neue Südroute runter. Der Weg ist wegen seiner Länge nie steil, geht aber über ein paar Geröllfeldern. Vom Gipfel des Mount Remarkable gibt es wegen Bäumen keine Aussicht, aber auf der Route kriegt man öfters einen super Blick auf die endlosen, goldenen Getreidefelder der Gegend.

Da es am Morgen aber so schön sonniges Wetter war, wollte ich lieber am Nachmittag noch ein paar Sonnenstunden am Strand des Wallaroo Beachfront Tourist Park an der Copper Coast verbringen. Dieser kleine, aber praktisch und modern erneuerte Caravan Park liegt im beschaulichen Wallaroo, welches historisch eine Kupferstadt war. Er hat zwischen dem Fähranleger (die Fähre geht nur einmal pro Tag über den Spencer Gulf nach Lucky Bay) und dem Pier für die Getreideschiffe einen kleinen Strand. Den hatte ich dann am Nachmittag ganz für mich alleine.

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