Der Flug nach von Zürich nach Singapur in der Business-Class des Oberdecks eines A380 war äusserst angenehm. Mittags flogen wir in Zürich ab und kamen nach weniger als 12 Stunden sehr pünktlich noch vor 6 Uhr am nächsten Morgen an. Der Flug nach Darwin ging schon 2.5h später und dauert nur knapp 4.5h. Die gemütliche, kleine Business Class und der nette Service liessen diesen kurzen Flug wie im Nu vergehen. Mitten am Nachmittag (gegen 15 Uhr), nach einer äusserst freundlichen und sehr schnellen Immigration war ich, rascher als erwartet, schon im Taxi zum Hotel unterwegs. Ich freute mich unglaublich und konnte es kaum fassen, so rasch in einer anderen Welt angekommen zu sein.
Akklimatisierung in Darwin
Darwin eignet sich sehr gut zum Start eines Roadtrips, da es nur 4.5 Flugstunden von Singapur erreichbar ist und eine gute Infrastruktur mit allen Annehmlichkeiten bietet.
Ich habe für 2.5 Tage Akklimatisierung für 3 Nächte eine der sehr gemütlichen Garden Villas des Palms City Resort gebucht. Von dort aus ist es ein Katzensprung zu den Restaurants und Läden, an die Promenade oder zum modernen Waterfront Precinct kommt. Nur zur Mindil Beach (und ihrem Sunset Market, Donnerstag und Sonntag 16 bis 21 Uhr) ist es zu Fuss zu weit, da muss man ein Uber/Taxi oder den Bus nehmen.
Tagsüber war es ganz schön heiss, aber wenigstens war die Luftfeuchtigkeit noch recht angenehm. Da waren nachmittags die Bänke des Centennial Parks im Schatten von Bäumen oder die Terrasse vor der Garden Villa ganz angenehm. Der Morgen und der spätere Nachmittag eigneten sich aber gut für Ausflüge zu Fuss.
In Darwin habe ich mir sofort eine Epic Data SIM von Optus gekauft: Die 35GB pro 28 Tage für AUD 30 sind ziemlich unschlagbar. An australischen Flughäfen (aber nicht in Darwin) kriegt man für AUD 25 eine Traveler SIM mit 60GB Datenvolumen! Allerdings ist die Abdeckung von Optus im Norden und Nordwesten (ausserhalb der Orte) ziemlich schwach. Ich würde nun wohl eher ein SIM Kit von Telstra (15GB/18 Tage für AUD 20) kaufen, damit ich ausserhalb der Orte eine bessere Datenverbindung hätte.
Meine Akklimatisierung ging so schnell, dass ich spätestens nach zwei Nächten schon bereit für das Abenteuer war.
Übernahme des Campers (und ein paar Tipps zur Buchung und zu praktischem Zubehör für eine lange Reise)
Nach den 2.5 Tagen Akklimatisierung habe ich dann gerade um 8 Uhr meinen Adventure Camper bei Apollo abgeholt. So früh muss man noch nicht so lange warten, bis man an der Reihe ist. Zu meiner Überraschung durfte ich beim Check-In nicht nur meinen Führerausweis, sondern auch meinen internationalen Führerschein fotografieren.
Bei der Reiseplanung ist auch zu beachten, dass (auch für 4WD) Mietfahrzeuge dass das Befahren von ein paar Strassen/Pisten-Abschnitte nicht erlaubt ist: Diese Einschränkungen des Vermieters Apollo (als Beispiel) sind auf diesen zwei Seiten dokumentiert: Seite 1 und Seite 2.
Als nützliches Zubehör habe ich mir zuerst Plastikboxen (es staubt unglaublich in den unteren Bereich auch der inneren Kästen hinein), eine zusammenfaltbare Spülschüssel aus Silikon von Sea-to-Summit (praktisch für den Abwasch in der Camper’s Kitchen), Wäscheklammern, schwarzes Gewebeband (Duct/Gaffer-Tape für kleine Reparaturen) sowie für AUD 25 einen kleinen Brenner-Aufsatz (bei BCF) für Gaskartuschen gekauft: Damit konnte ich mir auch im Camper einen Kaffee kochen, ohne in die Camper’s Kitchen gehen oder die externe Küche aufbauen zu müssen. Diesen habe ich recht oft benutzt! Dazu habe ich mir meinen eigenen 15 Liter Wasserkanister mit Hahn gekauft. Fast überall gibt es trinkbares Wasser ab Wasserhahn: Ein Kanister ist viel günstiger als die 7-10l Wasserflaschen im Supermarkt. Die alten Wasserkanister des Adventure Camper waren mir suspekt.
Einen der beiden Dieselkanister des Campers habe ich auch noch mit Diesel (für Notfälle, aber nie benötigt) gefüllt.
Allerdings würde ich gerade nach dem Start auch eine Tyre Pressure Gauge für rund AUD 30 (zum Beispiel bei Auto Pro, Repco, Autobarn, o.ä) kaufen: Damit kann man für 4WD-Strecken auf Kies oder Sand den Reifendruck ablassen. Denn Apollo gibt kein solch nützliches Werkzeug, geschweige denn einen Kompressor mit. Das Aufpumpen kann man dann an einem Roadhouse oder einer Tankstelle erledigen. Ich hatte mir nach gut einer Woche einen kleinen Kompressor gekauft (bei Auto Pro), die gibt es ab etwa AUD 70-130.
Da die Matratzen in den meisten Campern sehr dünn und spartanisch sind, lohnt es sich bei längeren Reisen, eine gemütliche Camper-Matratze (z.B. von Clark Rubber) zu kaufen. Das könnte gut investiertes Geld sein.
Da die Zweitbatterie des Adventure Campers nur mit externem 230V Anschluss laden lässt, könnte ein faltbares Solarpanel vielleicht eine weitere gute Investition sein. Ohne ein solches muss man spätestens jeden dritten Tag eine Powered Site (Campingplatz mit Stromanschluss) aufsuchen. Im Norden und Nordwesten sind Powered Sites aber manchmal eine Seltenheit und teuer! Für AUD 200-280 kriegt man z.B. bei BCF schon ein portables und faltbares 160W bis 260W Panel für den Camping-Ausseneinsatz. Damit kann man die Hausbatterie aufladen, ist dann komplett von Powered Sites unabhängig und kann zum Beispiel die Gibb River Road ganz ohne Stress geniessen.
Und zuhause hat man hoffentlich daran gedacht, möglichst keine weissen Kleidungsstücke mitzunehmen, denn diese werden durch den rostroten Staub im Outback schnell eingefärbt. Dem Staub kann man nirgends entgehen! Die australischen Waschmaschinen waschen so kurz (30-45 Minuten), dass diese Farbe in der Wäsche bleibt und erst wieder zuhause nach mehreren Waschgängen rausgespült wird.
Mit den paar Extras, einem vollen Kühlschrank, genügend Esswaren und Wasser habe ich dann meinen Roadtrip gestartet.