Oamaru – Schmucke viktorianische Häuser, Steampunk HQ und Pinguinkolonien

Mit einem der schönsten viktorianischen Zentren Neuseelands und zwei Pinguinkolonien ist die Küstenstadt Oamaru ein beliebtes Touristenziel. Die Küstenstadt zwischen Timaru und Dunedin wurde zum grossen Teil aus einem hellen Kalkstein der Umgebung errichtet. So dominieren Creme, Beige und Elfenbein in der Stadt und der vergangene Reichtum des 19. Jahrhunderts wird sofort ersichtlich.

Der Abbau des Oamaru Stone verlieh dem Städtchen nämlich, gemeinsam mit Goldfunden im Landesinneren, schon Mitte des 19. Jahrhunderts grossen Wohlstand. Das begehrte Baumaterial wurde auch in den grösseren Städten wie Wellington, Auckland und Christchurch für repräsentative Gebäude verwendet. Bis 1880 zählte Oamaru auch zu den wichtigsten Hafenstädten an der Südküste von Neuseeland. Aus dieser Blütezeit stammen die zahlreichen prachtvollen Oamaru Stone-Bauten der Altstadt, die bis heute noch gut erhalten sind.

Omaru beherbegt heutzutage rund 9’000 Einwohner, ist also eine Kleinstadt. Das Zentrum von Oamaru ist daher kompakt: Ein Rundgang zu den sehenswerten Bauten ist in einer guten Stunde gut zu schaffen. Das Zentrum und auch das Hafenviertel stehen als eines der vollständigsten viktorianischen Stadtzentren Neuseelands unter Denkmalschutz.

Eine Stadtbesichtigung von Oamaru beginnt entweder an der Thames Street oder im viktorianischen Quartier an der Harbour Street. Ich habe mich für einen Parkplatz am Hafen bei Scotts Brewing Co entschieden.

Die Häuser an der Tyne Street und Harbour Street bilden den ältesten Teil von Oamaru. Nahezu alle Gebäude in diesem Bezirk stammen aus der Zeit vor 1880. Mit viel Aufwand restauriert erstrahlen sie heute in neuem Glanz und beherbegen Läden, welche sich natürlich alle etwas verspielt viktorianisch geben. Neben Cafés, Galerien und Kunsthandwerksläden findet sich hinter den prächtigen Fassaden auch die New Zealand Whisky Collection, was mich ein bisschen verwirrt hat.

An der Ecke Itchen St und Tyne St befindet sich das Steampunk HQ. Dieses Museum ist eines der weltweiten Zentren des Steampunks und strahlt mit seinen skurrilen Kunstwerken in den ganzen Ort aus. Im aussergewöhnlichen Kunstkonzept des Steampunk treffen viktorianische Vorstellungen einer Dampfmaschinen-Zukunft in humorvoll-skuriler Weise auf die Gegenwart des 21. Jahrhunderts und der Zukunft.

Von dort führt die die Itchen Street bis zur unübersehbaren St. Lukes Church an der Kreuzung mit der Thames Street. Diese Kirche stammt aus dem Jahr 1865 und ist mit ihrem 39m hohen Kirchturm schon von weitem sichtbar.

Rechts kommt man dann auf die Thames Street, dem schönsten Strassenzug von Oamaru. Hier reiht sich ein elfenbeinfarbener Prachtbau an den nächsten. Zu den schönsten Gebäuden mit dem reichsten Fassadenschmuck zählen die Forrester Gallery, das griechisch inspirierte Athenäum, das heute das North Otego Museum beherbergt, der eindrucksvolle Gerichtspalast und die Oper von Oamaru.

Ich staune wieder einmal, dass zwar alle Parkplätze unter den Bäumen in der Mitte der Strasse besetzt sind, ich aber der einzige Fussgänger auf dieser prächtigen Einkaufsstrasse bin. Da es wenige Verkehr hat, kann ich in Ruhe die vielen wunderschönen Gebäude fotografieren.

Nach diesem längeren Rundgang schaue ich noch beim Hafen vorbei, wo viele Sportboote im türkisen Wasser schaukeln. Sogar das Café am Hafen und der grosse Spielplatz nehmen hier das Thema Steampunk auf.

Die meisten Besucher kommen jedoch nicht wegen der tollenAltstadt, sondern aufgrund der beiden Pinguinkolonien nach Oamaru. Der allabendliche Marsch der Pinguine zählt zu den grössten Touristenattraktionen der Umgebung und ist eine einmalige Gelegenheit, hunderte Gelbaugenpinguine und Zwergpinguine aus nächster Nähe beobachten zu können. Ich habe aber auf einen Besuch in der Dämmerung verzichtet.

Nach diesem beeindruckenden Rundgang beziehe ich meine Site im Top10 Holiday Park, welcher sich gerade neben dem grossen Oamaru Public Garden. Ich entspanne mich etwas in der Sonne und versuche mir einzureden, dass sich meine Erkältung bald bessern wird…

1 Kommentar zu „Oamaru – Schmucke viktorianische Häuser, Steampunk HQ und Pinguinkolonien

  1. Auf FAZ.net wurde ein interessanter Artikel über Oamaru und das geologische Sightseeing am Waitaki (Link) publiziert.

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