Um von Point Samson nach Exmouth, der nächsten touristischen Station zu kommen, muss man ganz schön weit durch menschenleere Wüstengebiete fahren. Der North West Coastal Highway zieht sich ganz schön hin.
Die Fahrt von Point Samson in’s sehr geschäftige und aufgeräumte Karratha war mit rund 50km ja noch kurz. Karratha bietet sich zum Einkaufen und (etwas günstiger) Tanken an.
Von Karratha könnte ich mit einem Zwischenstopp direkt nach Exmouth fahren, aber ich wollte nicht auf einem der einsamen 24h Rastplätze mit tausenden Fliegen, und auch nicht bei mehr als 40° hinter dem lauten Roadhouse verbringen. Ich entschied daher, die 80km Turnoff nach Onslow zu fahren und dort auf dem sehr modernen und angenehmen Caravan Park direkt am Meer zu verbringen.
Wer entlang der Strecke aus nächster Nähe die riesigen Minentrucks beobachten möchte, kann das bei der Mesa A Mine machen. Der North West Coastal Highway führt in einer hohen Brücke über eine „Minenautobahn“ und es gibt einen Abzweiger zu einem Aussichtspunkt, respektive Rastplatz.
Die Strasse nach Onslow wird gerade (bis 2020) in eine breite Luxusstrasse umgebaut, da sich in Onslow die Erdgasindustrie (zwei Offshore-Felder rund 200km im Meer) breit macht. Aber auch die 90km² grosse Saline (alles Meerwasser wird ökologisch mit Sonnenenergie verdampft) generiert wohl ein paar Arbeitsplätze.
Von Karratha nach Onslow sind es rund 300km. Kein Ort dazwischen, nur das Fortescue River Roadhouse!
In Onslow habe ich auch die Grünen Vogelblüten (siehe Bild oben) kennenlernen dürfen.
Von Onslow nach Exmouth sind es dann nochmals rund 400km, bis zum Yardie Homestead Caravan Park nochmals 35km.
Dazwischen liegt nur das Nanutarra Roadhouse. Dieses nutzte ich zum Auftanken.
Natürlich liegen verstreut einige Stations/Homesteads in der Landschaft – aber die zähle ich mal nicht mit.
Onslows (rund 500 Einw.) nächste Orte sind also 300km, respektive 400km weit weg. Das können wir uns als Westeuropäer kaum vorstellen.
Bei solchen Distanzen freut man sich über jede landschaftliche Veränderung. Ich konnte mich noch gut an die rot-orange leuchtenden Wellen/Dünen im Gelände erinnern. Die sind ziemlich faszinierend. Bei Onslow und Exmouth bringen auch die vielen Termitenhügel etwas Abwechslung.
Auf der Strecke nach Exmouth kommen mir sehr viele Caravans entgegen. Die Schulferien sind dieses Wochenende zu Ende und es wird wieder Platz geben.
In Exmouth angekommen, fielen mir die vielen Veränderungen auf. Der Ort hat sich ganz schön entwickelt. Ein grosses Besucherzentrum (Ningaloo Visitors Center) und ein Aquarium wurden neu gebaut. Dort habe ich mich gleich beraten lassen und dann für Montag eine Glasbodenboot- und Schnorchel-Tour gebucht. Vielleicht windet es am Montag etwas weniger.
Da mein letztmaliger Standplatz im Lighthouse Caravan Park gerade für einen zweijährigen Neubau als Resort schliessen wird (der bekannte Minen-Milliardär Andrew Forrest möchte hier wohl einen seiner vielen Tourismus-Träume verwirklichen) habe ich mich für das noch schönere Yardie Homestead entschieden. Das liegt zentral zwischen Exmouth und dem Cape Range Nationalpark. Dies wird meine Basis für mindestens 5 Tage sein.
Die NP Campgrounds sind, trotz Schluss der Schulferien, alle ausgebucht. Die muss man unbedingt frühzeitig online buchen. Bei dem strengen Wind („Breeze“, wie man das hier nennt), bin ich im Nachhinein auch froh, nicht direkt in den Dünen zu campen.
2 Kommentare zu „Die ultralangen Distanzen in Nordwest-Australien“