An meinem letzten Urlaubstag vor der Rückreise windet es ziemlich stark, daher fahre ich nochmals in den Inselnorden, da ich dort ein paar lauschige Steinburgen kenne, in welcher ich im Windschatten die Sonne, das Meer und die Landschaft in diesem Jahr ein letztes Mal geniessen kann.
Der Vulkankegel Montaña Corona im Inselnorden entstand vor etwa 3.000 Jahren, indem der Vulkan das Famara-Massiv durchbrach. Seine Lavamassen strömten überwiegend nach Osten und formten dort das 30 Quadratkilometer grosse Lavafeld Malpais de la Corona. Dies bedeutet so viel wie „schlechtes Land am Corona“, was auch nicht verwunderlich ist. Denn auch nach 3’000 Jahren wächst in dieser Mondlandschaft kaum eine Pflanze, an eine landwirtschaftliche Nutzung ist gar nicht zu denken. Zwei Strassen (LZ-1 und LZ-203) wurden durch diese Landschaft gebaut, an den Rändern bringen Orzola und Punta Mujeres etwas Leben.
An der Küste des Malpais vor Orzola hat sich weisser Sand als Dünen und Strände in der schwarzen Brockenlava des Malpais angesammelt.
Dieser Kontrast zwischen dem Weiss des Dünensandes, dem Schwarz der Lava sowie dem Blau und Türkis des Wassers lässt einem innehalten und staunen. Den heranrollenden Wellen kann nicht nur ich eine sehr lange Zeit zusehen! In der Caleta del Mojón Blanco haben sich sogar zwei Surfer (mit Neoprenanzug) in die tollen Wellen gewagt. In der Bucht kann man draussen auf dem felsenlosen Sand sogar stehen, was das Surfen natürlich angenehm macht. Wenn man die Grössenverhältnisse zwischen Mensch und Welle betrachtet, dann erkennt man erst die Wucht der heranrollenden Brecher.
In der Caleta del Mojón spielen Kinder mit Wintermützen im Sand und die Besucher suchen nun definitiv den Windschutz der Steinburgen. Der Wind bläst heute kräftig und kühl.