Den gestrigen Strandtag an den Papageien-Stränden konnte ich mehrfach geniessen: Nach dem bedeckten und sehr stürmischen Weihnachtstag war der dieser erneut strahlende Sommertag mit blauem Himmel und weniger Wind sehr willkommen. Und an der Schranke zum sehr ruppigen Fahrweg zu den Stränden machte man eine Feirtagspause, sodass die kleine Auto-Karawane der Ausflügler ohne den täglichen Obolus von €3 zu den Parkplätzen rumpeln konnte. Die Staubfahne des vorausfahrenden Autos setzte sich hervorragend auf das nachfolgende Auto ab… Mein Lieblingsstrand hatte durch den Wellengang während des Sturms an seinem Nordost-Ende gut 1m Sand (in der Höhe!) verloren, der Rest des goldgelben Strandes wurde teilweise von angeschwemmten schwarzem Sand bedeckt, was einen interessanten Kontrast ergab. Trotzdem hatte esnoch mehr als genügend Sand und Platz für alle Strandgänger.
Heute war das Wetter jedoch noch schöner, und es herrschte fast Winstille. Nachdem ich in der einzigen Waschmaschine der Bungalow-Anlage meine Wäsche gewaschen und danach akkurat auf den beiden Wäscheleinen meines Bungalows aufgehängt hatte, entschloss ich mich mittags, den Hausberg von Playa Blanca zu besuchen. Die Windstille, die etwas spätere Stunde (respektive die Nähe des Ausflugsziels) und die fast perfekte Weitsicht boten beste Voraussetzungen dazu.
Der Hausvulkan von Playa Blanca gehört zu den am meisten besuchten Wanderzielen der Insel. Trotz der geringen Höhe von 197 m erlaubt die Montaña Roja einen guten Überblick über den wachsenden Badeort.
Ich musste mit dem Auto nur durch den Ort fahren und an einer Strasse des Villenviertels am Fuss des Vulkans Parken. Beim Beginn des Wanderwegs stehen ein paar grössere und ansehnliche Villen. Bei einem Mobilfunkmast startet der Pfad auf den Vulkan. Schneller und mit weniger Energie als gedacht stehe ich schon bei einer anderthalb Meter hohen Steinpyramide am Kraterrand der Montaña Roja. Hier kann ich das erste Mal in die riesige Kraterschüssel schauen.
Im Uhrzeigersinn geginne ich mit der Umrundung des Kraters und stehe etwa 15 Minuten später schon an der Gipfelsäule der Montaña Roja auf 197m.
Man hat auf der Kraterumrundung einen wundervollen Ausblick zuerst über Playa Blanca, dann entlang des Faro Pechiguera auf die Nachbarinsel Fuerteventura, danach über Lanzarote bis zu den Feuerbergen. Fast ganz rund um den Vulkan sind die Strassen für weitere Bungalowsiedlungen schon vorbereitet: Es geht wohl nur noch ein paar Jahre, bis der Vulkan rundum von Bungalowanlagen eingeschlossen sein wird.
Heute ist ein sehr klarer Tag, was einen sehr weiten Blick erlaubt, obwohl der Montaña Roja nicht gerade sehr hoch ist.
Kurz vor dem Ende der Umrundung kann auf einem Pfad in den Kratergrund (145m) abgestiegen werden. Von oben sieht man, dass die Steine nicht mehr in einem natürlichen Chaos herumliegen: Einige Besucher haben sich dort mit den Steinen in grossen Buchstaben verewigt. Ein paar letzte, noch nicht sortierte Steine hätte es schon noch.
Nach dem Abstieg zum Auto fahre ich nach Hause und lese auf der Bungalow-Terrasse das am stürmischen Tag begonnene Buch fertig. Die Wäsche war auch schon trocken!