Finistère (Pen Ar Bed – Ende der Welt) befindet sich an der Pointe de Corsen und nicht am bekannteren Pointe du Raz rund 40km weiter südlich.
Pointe Corsen ist nämlich der westlichste Punkt Frankreichs und somit das Ende des Endes der Welt. Von 40m Höhe könnte man gut den Chenal du Four und den Chenal de la Helle überblicken. Wenn nicht die schnell ziehenden Nebelschwaden den Blick einschränken würden.
Vor der Amoco-Cadiz-Katastrophe von 1978 (der grössten Öltankerkatastrophe Europas) wurden diese Passagen zwischen der Insel Ouessant und dem Festland von der Grosschiffahrt als Abkürzungen genutzt. Seit 1978 ist dies aber nur noch für Segler und Schiffe unter 50m Länge erlaubt.
Der Ort Portsall wurde 1978 als erstes vom schwarzen Rohölteppich bedeckt: 230’000 Tonnen Rohöl verteilten sich auf 300km Küstenlinie von Pointe de St-Mathieu bis zur Île de Bréhat bei Paimpol, nachdem der Tanker auf den Roches de Portsall, 2km vor der Küste, havarierte.
Der 37m hohe Phare de Trézient, etwa 0.5km von der Küste (1km vom Pointe de Corsen) entfernt aufgestellt, hilft mit sektorbegrenztem Leitfeuer die gefährliche Durchfahrt zu meistern. Für den Leuchtturmwärter und seine Familie war es wohl sehr angenehm, mitten im Ort Trézien zu wohnen. Der 100 Jahre alte Leuchtturm kann im Sommer nachmittags besucht werden.
Ich war heute überwiegend in den tief hängenden Wolken unterwegs. Diese drückten als Nebelschwaden gegen die Küste. Eigentlich hätte ich mir erhofft, dass der Morgennebel sich um die Mittagszeit verflüchtigen würde. Das war aber leider nicht der Fall. Die wunderschöne und sehr abwechslungsreiche Küstenlinie rund um Portsall konnte ich mir daher nur mit recht viel Fantasie vorstellen. Bei Sonnenschein müsste diese äusserst beeindruckend sein. Das wäre sicher ein lohnenswertes Ferienziel für ein nächstes Mal.