Die Presque’Île de Crozon (Halbinsel Crozon) besitzt sechs weit in’s Meer hinausragende Felskaps. Das Ziegenkap (Cap de la Chèvre) ist eines davon.
Man kann das Kap am besten erleben, wenn man es im Rahmen einer Wanderung erkundet. Da es heute Morgen aber schwül-heiss war, bin ich mit dem Auto hingefahren.
Beim Parkplatz begrüsst einem ein moderner, militärischer Leuchtturm in Form eines Flughafen-Towers: Fotografieren verboten! Die militär-strategische Lage der Halbinsel in der Einfahrt nach Brest zollt ihren Tribut. Und das schon seit langem. Festungen aus dem 17. Jh. und Betonbunker aus dem 2. Welkrieg sind die Zeugnisse der Geschichte. Eines der anderen Felskaps (Île Longue) ist sogar militärisches Sperrgebiet, da dort die höchst geheimen französischen Atom-U-Boote stationiert sind. Allerdings sieht man auf der Satellitenansicht von Google Maps die militärische Überbauung der kompletten Île Longue sowie auch deren ausgedehnte Hafenanlagen.
Die Aussicht vom rund 110m hohen Kap ist auch beim aktuell diesigen Wetter recht beeindruckend. Aber fotogen ist das Kap nicht wirklich. Durch die vielen Bruchsteine ist auch das Wandern etwas anstrengend und bei steilen Wegstücken muss man schon trittsicher sein.
Fazit: Wirklich begeistern kann das Kap nicht. Ich würde keinen extra Ausflug dahin unternehmen. Die Pointe de Pen-Hir ist wohl das lohnenswertere Ausflugsziel.
Ich hab‘ mich nach einem kleinen Ausflug entlang der Klippe schwitzend wieder in’s Auto gesetzt und auf dem nahegelegenen, famosen Surfer-Strand von Lostmarc’h ein Plätzchen gesucht, das eine minimal kühlende Brise ausweisen sollte. Das war gar nicht so einfach. Der Sand war extrem aufgeheizt, dafür war aber das Planschen im (weit entfernten, aber aufgewärmten) Wasser recht angenehm. Hier ist wegen starken Strömungen das Baden offiziell verboten!
Der Wellengang war trotz fehlendem Wind vorhanden, daher nutzten viele jugendliche Surfer die Gunst der Stunde.