Die Kaiserbäder

Das touristische Zentrum von Usedom sind die drei traditionsreichen Seebäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck am nordöstlichen Ende von Usedom. Die drei Orte sind sind inzwischen zu einem Siedlungsgemenge verschmolzen. Eine europäisch offene  Grenze (freier Verkehr für Usedomer Bäderbahn, Bus, Fähre, PKW und Fussgänger) trennt die drei Bäder nur noch politisch vom polnischen Świnoujśie (Swinemünde). Die längste Strandpromenade Europas, die Europapromenade, verbindet die vier Orte zum Epizentrum des Usedomschen Strandvergnügens.

In Swindmünde startete 1824 der Bädertourismus und löste danach auch einen regelrechten Investitionsboom in den benachbarten Fischerdörfern aus. Schon abld traf sich das Who-is-Who des europäischen Adels, der Politik und Wirtschaft in den Bädern. Es entstand ein Konglomerat von Grandhotels, Casinos, Pferderennbahnen, Strandpromenaden und unzähligen Sommervillen. Heringsdorf wurde zum namensgebenden „kaiserlichen Seebad“ erklärt.

Nach der Wende hat man auch hier sehr viel in die Modernisierung, Renovation und Neugestaltung der Orte investiert. Sie glänzen mit vielen Prachtbauten, einer herausgeputzten Promenade und mit viel Stolz präsentierten Parade von Läden, Resturants und gehobenen Hotels entlang dieser Promenade. In den Orten kann man sich sattsehen an vielen beeindruckenden Villen und Gebäuden.

Bansin  ist der kleinste Ort der drei Seebäder und wurde als Seebad von Grund auf neu gebaut, ohne ein Fischerdorf als Keimzelle. 1913 waren es noch 9000 Gäste, heute erträgt der Ort sagenhafte 240’000 Übernachtungen. Ein kleiner Anteil an den 1.7 Millionen Besuchern der drei Orte.

In Heringsdorf ist das neugestaltete Zentrum und die mit 500m längste Seebrücke Kontinentaleuropas zu erwähnen. Und ein Spielcasino im ehemaligen Kurhaus.

Ahlbeck, an der Grenze zu Polen, konnte seinen Charme als Bad für den gutsituierten Mittelstand bewahren und ist inzwischen der beliebteste Badeort auf Usedom. Im Gegensatz zu den anderen Orten konnte man hier die historische Seebrücke mit seinem Gründerzeitbau von 1899 erhalten. Sie dient als Titelbild vieler Magazine und sehr gerne als Filmkulisse. Der 70m breite, feine Sandstrand erstreckt sich entlang der Promenade auf beiden Seiten des Orts bis zum Horizont. Das zieht die Badegäste natürlich wie magisch an.

Heute Morgen war es um 6 Uhr nur noch knapp 10° warm, um 9 Uhr waren aber schon wieder schwülwarme 20° erreicht. Durch den verbleibenden Dunst bin ich die rund 30km nach Ahlbeck gefahren und habe die vorbeiziehenden dicken Nebel/Gewitterwolken bestaunt. In Ahlbeck war es gegen Mittag immer noch sehr beschaulich und ruhig. 2h gratis parken mitten im Zentrum! Da konnte ich in Ruhe die Seebrücke besuchen, der wunderschön herausgeputzten Promenade entlangschlendern und die vielen Villen bewundern. Die tropische Luftfeuchtigkeit hätte eigentlich eher zu einem Strandbesuch motiviert, aber ein paar Fischbrötchen auf einer Parkbank auf der Promenade waren auch keine schlechte Alternative. Ein paar meiner Eindrücke konnte ich fotografisch festhalten.


Ahlbeck dürfte übrigens besonders Loriot-Kennern ein Begriff sein. Denn wer schon einmal den Kult-Film „Papa ante Portas“ gesehen hat, der kennt auch die Ahlbecker Seebrücke, welche er in diesem Film verewigte: Hier wurde nämlich der 80. Geburtstag seiner anspruchsvollen Film-Mutter gefeiert. Loriot war wohl ein grosser Fan dieses bekannten Wahrzeichens Usedoms.

1 Kommentar zu „Die Kaiserbäder

  1. Sehr schöner Bericht und tolle Fotos ☺️

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