Auf meiner über 300km langen Anreise von Port Augusta in die Gawler Ranges macht ich nach langweiligen 270km über den National Highway One in Wudinna einen Zwischenstopp.
Der kleine Ort Wudinna liegt etwa auf halber Distanz zwischen Port Augustus und Ceduna (an der Grenze zu Westaustralien) und bietet überraschend viel: Unterkunfts- (Hotels, Motel, einen Caravanpark und den CP im Showground) und Einkaufsmöglichkeiten (inklusive einer Bäckerei), ein Krankenhaus und ein Kulturzentrum, das Gawler Ranges Cultural Centre, in dem Kunstwerke von Aborigine ausgestellt werden.
Der Ort liegt im sogenannten Granitland, welches mit seinen Erhebungen aus Granit, dem Ucontitchie Hill, Mount Wudinna, dem Tcharkuldu Rock und dem Turtle Rock punkten kann. In dieser von Getreideanbau geprägten Region ist somit Mount Wudinna eine der grössten Touristenattraktionen. Daher durfte ein Besuch dieser beeindruckenden natürlichen Felsformation bei der Durchreise durch diesen Bezirk nicht fehlen.
Denn Mount Wudinna ist nach Mount Augustus (in Westaustralien) der zweitgrösste Granitmonolith Australiens.
Der Monolith ist nur 10 Kilometer von Wudinna entfernt. Die Schotterstrassen zu den verschiedenen Felsformationen sind gut ausgeschildert und sind in einem sehr guten Zustand. Am Mount Wudinna angekommen, findet man eine Reihe von Wanderwegen und eine Fülle von Informationen über den Felsen, seine Geschichte, seine Entstehung und die lokale Flora bieten.
Am Fuss des Mt Wudinna habe ich zuerst den Picknickplatz (mit Grillmöglichkeiten) für einen Lunch genutzt und mich dann für den Aufstieg bereit gemacht. Es war heute ein angenehm kühler Sommertag (26°) mit einem kühlenden Wind, daher perfekt für eine kleinen Wanderung. Der Wanderweg zum Gipfel des Mt. Wudinna ist relativ kurz, und man muss kein geübter Hiker sein, um dieses Kunststück zu vollbringen. Aber bei Nässe wird der Auf- und Abstieg über den Granit wohl eher ungemütlich sein. Die Wanderung lohnt sich auf jeden Fall, denn die Aussicht aus 261m Höhe ist spektakulär und reicht viele Kilometer weit.
Auf dem rund halbstündigen Weg rauf und runter lernt man die lokale Fauna sowie neue Begriffe wie A-Tent (Granitblöcke bilden ein Zelt wie ein A), Tafoni (Löcher oder Höhlen im Fels), Gnammas (Wasserlöcher, das Wort kommt aus der Nyungar Sprache) und Rillen (Namensgebung durch deutsche Forscher…). Mount Wudinna hat sich gebildet, als durch das Erodieren von Gesteinsschichten über dem Granit der Druck nachliess und der Granit nach oben gewölbt wurde. Die grossen Felsen (Bloulder) auf den Flanken des Monolithen waren (und sind) Teile des Granitblockes und wurden an Ort und Stelle so erodiert.









2km weiter gibt es auch noch eine Stelle, wo man den Granitklotz ohne Büsche und Bäume fotografieren kann. Auf den Besuch der anderen Felsformationen auf dem „Scenic Drive“ habe ich jedoch verzichtet.
Nach diesem Ausflug habe ich mir einen schattigen und geschützten Platz auf dem Showground von Wudinna gesucht. Den Platz stellt die Gemeinde den Campern (AUD 10 unpowered, AUD 15 powered) Campern zur Verfügung. In einer Ecke des Platzes hat es saubere Tolietten und eine Unisex-Dusche (AUD 2 für 4 Minuten). Da ich die nächsten drei Nächte ohne Landsrom im Nationalpark verbringen wollte und weil es nachts wahrscheinlich kalt wird, wollte ich für diese Nacht einen Stromanschluss haben. Ich habe meinen Campervan mangels Stromanschlüssen und Schatten daher vor dem Shed der „Historical Society“ geparkt, weil es dort noch einen Kasten mit einigen unbenutzten Stromanschlüssen sowie Schatten und Windschutz gab. Ich habe also die Sammlung alter landwirtschaftlicher Gerätschaften und Fahrzeuge temporär um einen „Nissan, 2023“ erweitert…

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