Das zentrale Gebiet der Grampians rund um Halls Gap ist der touristische Hotspot des Gebiets. Von hier aus können die wichtigsten Highlights in wenigen Kilometer Entfernung oder sogar zu Fuss erreicht werden.
Die beliebtesten Ausflugsziele der Zentralen Grampians sind über befestigte Strassen zwischen Halls Gap und
Wartook erreichbar. Mit kurzen Fusswegen sind Boroka Lookout, Reed Lookout, The Balconies, Lakeview Lookout, Venus Baths und MacKenzie Lookout erreichbar. Etwas anspruchsvollere Halbtageswanderungen sind The Pinnacle, Mt Rosea und Mackenzie Falls.
Ich war sehr positiv überrascht, wie gut sich das Gebiet von den verheerenden Buschfeuern vor zehn Jahren (kurz nach meinem letzten Besuch) erholt hat. Auch die sehr starken Regenfälle im September haben zu wenigen Schliessungen (u.a. Silverband Falls und Kalymna Falls) geführt.
Nach den zwei/drei sehr heissen Tagen zeigt sich das Wetter nun von der perfekten Seite: Blauer Himmel, ein angenehmer Wind und 25° Höchsttemperatur. Also bin ich um 08:30 als erste Etappe vom Lakeview Holiday Park zum nahegelegenen Wonderland Parkplatz gefahren.
Den Hike zu den Pinnacles mache ich nun schon zum dritten Mal. Er ist jedes Mal wieder wunderbar. Über die schiefe Ebene des Bergrückens geht es stetig und über unzählige Tritte/Treppenstufen immer weiter in die Höhe. Das erste Highlight „Grand Canyon“ ist leider wegen zerstörter Treppen/Leitern am Ende des Canyons nicht Teil des Aufstiegs. Aber es kommt ja noch die etwas kleinere, aber ähnlich beeindruckende „Silent Street“. Der Weg geht durch verschiedene Landschaftstypen und ist daher sehr abwechslungsreich. Nach knapp einer Stunde ist man bei den Pinnacles angekommen und kann von einer mit einem Zaun gesicherten Nadeln die grandiose Aussicht geniessen. Manche können es nicht lassen, sich auf die ungesicherte Felskante zu setzen…






Die meisten Besucher gehen nun den selben Weg zurück. Die informierten Wanderer gehen ein Stück Richtung Lakeview Lookout und gehen dann mit einer Abzweigung über den etwa 1.2km längeren Pinnacles Loop Trail durch den sehr schönen Wald zurück zur Hauptstrecke. Der Vorteil ist auch, dass einem hier keinen Wanderer entgegenkommen.


Denn die Pinnacles sind ein sehr beliebtes Highlight. Und dieser schöne Umweg erspart einem auch einige Treppenstufen, das schon die Knie. Ich hab’s auch das Dritte Mal sehr genossen. Nach 2.5h war ich wieder beim Wonderland Parkplatz.
Als nächstes hatte ich mir die MacKenzie Falls vorgenommen. Diese hatte ich noch nie erwandert. Diese Reihe von Wasserfällen sind die einzigen der Grampians, welche das ganze Jahr viel Wasser führen!
Als erstes gönnte ich mir dort jedoch an einem schattigen Picknicktisch einen leckeren Lunch: Wraps gefüllt mit Tomaten, Zwiebeln, verschiedenen Bohnen sowie Mayo und Ketchup als Dressing. Hervorragend, wenn man die Küche immer dabei hat.
Gut gestärkt und satt habe ich dann weitere 240 Treppenstufen zum Fuss des beeindruckenden Wasserfalls unternommen. Leider war der Zugang zur anderen Seite des Wasserfalls wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Und zwei Ranger schauten dafür, dass das auch eingehalten wurde. Da musste ich halt Fotos aus einem nicht so tollem Blickwinkel machen.



Da ich ja noch nicht genügen Treppenstufen absolviert hatte, ging ich nun weitere 1.4km den Fluss entlang zu den Fish Falls. Natürlich mit weiteren Treppenstufen! Das Becken der Fish Falls nutzten einige zum Baden. leider war die Sicht auf die drei oder vier beeindruckenden Stufen des Wasserfalls durch Bäume bedeckt und es gab keinen Übergang an das andere Ufer für einen besseren Blickwinkel.


Da ging ich also den Weg ein kleines bisschen enttäuscht zurück. Aber das war an den Mackenzie Falls schnell vergessen, denn die Ranger waren nicht mehr dort und ich konnte von der anderen Seite des Flusses sehr schöne Fotos machen… Hier gibt es einfach viel zu viele Warn- und Verbotsschilder an jeder Ecke.

Wieder oben angekommen (weitere 240 Treppenstufen!) entschied ich mich, zum Abschluss des Tages noch vom Reed Lookout zu den Balconies (1.2km), auf fast ebener Strecke durch den Wald, zu gehen. Auch das ein toller Ausblick! Und so spät am Nachmittag wieder fast menschenleer.





Um 17:30 war ich dann sehr glücklich und angenehm müde wieder auf dem Campingplatz. Zuerst habe ich daher die Duschen besucht, bevor ich mir ein schnelles „Camping-Dinner“ kochte.
Auf dem Campingplatz waren übrigens die Gelbhaubenkakadus die Chefs. Die lauten und neugierigen Kakadus sind wider Erwarten überhaupt nicht aufdringlich. Ich find’s total lustig, wenn mir diese intelligenten Tiere einen Besuch abstatten.

Gelbhaubenkakadu (Cacatua galerita)
Der Gelbhaubenkakadu ist der grösste der australischen weissen Kakadus mit einer Länge von bis zu 50 cm und einer Flügelspannweite von 100 cm oder mehr. Sein markanter gelber Kamm unterscheidet den Gelbhaubenkakadu (Sulphur-crested Cockatoo) von den Corellas, aber er hat auch eine gelbe Färbung unter seinen Flügeln und dem Schwanz. Er kommt in Nord- und Ostaustralien vor.
Die viele Bewegung hat sehr gut getan und ich hatte am nächsten Morgen kein Muskelkater!