Bei Hokitika die Baumwipfel mit dem Tree Top Walk erleben (und vorher auch endlich mal Kiwis in der Aufzuchtstation sehen)

Hokitika ist bekannt für seine vielen Jade-Schnitzereien und -Verkaufsläden. Das Wahrzeichen der Stadt ist sein Uhrenturm und ein paar alte Häuser aus verschiedenen Epochen. Ich hatte mir jedoch als Ziel das National Kiwi Centre auserkoren.

Das Kiwi Centre wird wohl (ich habe noch keine Recherche betrieben) von einem sehr netten Paar geführt, welches in den Terrarien und Aquarien eine Unmenge von seltenen neuseeländischen Tieren, aber auch Exemplare aus der ganzen Welt angesammelt hat. Man merkt, dass die beiden in dieser Welt richtig zuhause und (nach wohl schon vielen Jahren weiterhin) sehr begeistert sind. Ich wurde auf jeden Fall sehr freundlich und lustig empfangen. Im Zentrum steht ein riesiges, rundes Wasserbecken mit neuseeländischen Riesenaalen, die man wohl irgendwann einmal von einer bankrotten Zuchtfirma übernommen hat, wenn ich das richtig verstanden habe. Die Aale werden wohl 100 Jahre alt und haben sich inzwischen an die Menschen gewöhnt. Zu festen Zeiten werden sie gefüttert, die Besucher können bei der Fütterung selbst mitmachen.

Aber ein Kiwi Centre ohne Kiwis wäre natürlich etwas komisch. In einem grossen Raum würde Tag und Nacht vertauscht, sodass man in dunklen Dämmerung die Nacht aktiven Kiwis beobachten kann. Im Zentrum werden Kiwis für das nationale Brutprogramm gezüchtet und dann in Gebiet und Raubtiere ausgesetzt.

So habe ich tatsächlich meine ersten Kiwis gesehen. Die Kiwis im Raum haben sich inzwischen an die menschlichen Geräusche und deren Bewegungen hinter dem Glas und auf dem Balkon gewöhnt. Man darf aber nicht fotografieren, da die schlechten Augen der Laufvögel sehr lichtempfindlich sind.

Daher kriegt jeder Besucher nach dem Rundgang ein Foto eines Kiwis und (wenn man auf dem Rundgang ein Kiwi-Täfelchen gefunden hat oder sich nett unterhalten hat) noch ein Schokolädchen geschenkt.

Daher kann ich hier nur Fotos von den Tieren in den Aquarien und Terrarien plus ein Foto des Kiwi-Fotos präsentieren.

Zuerst wollte ich den Hokitika Gorge besuchen und mit einer kleinen Wanderung erkunden, dann hat mein Navi aber den falschen Weg genommen und die zusätzliche Fähr strecke wäre etwa 70km gewesen. Da habe ich es bei einem Besuch des Tree Top Walks in der Nähe von Hokitika belassen. Inzwischen hatte auch die Sonne die Wolken weggebrannt und wärmte den windlosen Tag sehr schön auf.

Die Infrastruktur des Tree Top Walks wurde 2012 von einer australischen Firma mit dort vorgefertigten Elementen vorgenommen. 400m³ Beton, 13’500 Nieten wurden verarbeitet. Es ist also wohl kein Zufall, dass dieser Konstruktion fast genauso aussieht wie die in Südwestaustralien bei Walpole. Nur wurde dort zm Schutz der Bäume kein Beton und kein schweres Baugerät verwendet.

Wenn man den Steg raufgeht, erwartet einem ein tolles Abenteuer mitten in den Giganten des gemässigten Regenwaldes. Man kommt sich vor wie ein Vogel in den Baumkronen von alten Rimu und Kamahi-Bäumen. Die stählernen Brücken und Plattformen befinden sich auf einer Höhe von 20m und überbrücken ganze 450 Meter. Wer noch etwas mehr Herzklopfen erleben möchte, klettert dann wie ich die 107 Treppenstufen auf den Hokitika-Turm, wo man heute bei klarer Sicht auf 47 Metern über dem Waldboden die sensationelle Aussicht bis in die majestätischen, schneebedeckten Gipfel der südlichen Alpen und bis zur Tasmanischen See geniessen kann.

Mich haben vor allem die vielen Pflanzen auf den Bäumen fasziniert. Diese Welt an Epiphyten, Moosen, Farnen und anderen Bäumen ist viel ausgeprägter als in Europa. Da wächst auf den Bäumen mehr als auf dem Boden, vermute ich. Sogar blühende Orchideen könnte man in der richtigen Jahreszeit entdecken. Von der Vogelwelt habe ich nur die Rufe gehört, aber keine Vögel selbst entdecken können.

Ich denke immer wieder an die Zeit vor mehr als 180 Jahren zurück, wo die ganze Gegend von so einem schönen Regenwald bedeckt war. Aber der Mensch lernt ja vielleicht erst die nächsten Jahrzehnte, was Nachhaltigkeit bedeutet (hätte).

Zurück im grosszügigen Kaffee könnte man sich mit Speis und Trank verwöhnen lassen: Ich habe nur auf einer Parkbank meine Wasserflasche geleert und bin dann zum Caravan Park in Ross Beach gefahren.

Dieser ist sehr grosszügig zwischen vielen Flachs-Pflanzen angelegt, die Infrastruktur ist sehr industriell aber gut ausgedacht mit Schiffscontainern aufgebaut. Das hatte ich so noch nirgends gesehen.

Der Strand von Ross Beach beeindruckt durch seine Wildheit und das viele rumliegende Schwemmholz. Der dunkle Sand wurde durch die Sonneneinstrahlung richtig schön aufgewärmt, aber der Wind war natürlich recht kühl. Trotzdem habe ich einen kleinen Strandspaziergang gemacht, bis es mir zu kühl wurde. Aber im Windschatten des Flachs vor dem Camper habe ich die Sonne noch super geniessen können.

Am nächsten Tag wird es dann bei Nieselregen nach Franz Josef und Fox in das Gletscherland gehen!

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