Heute Morgen sah ich im Süden am meisten blauen Himmel. Da nahm ich die 50km in den Süden auf mich, um das blau oder türkis schimmernde Wasser und den weitläufigen feinen Sandstrand von Es Trenc zu geniessen. Kaum ein Strand in Europa wirkt mit seinem Karibikfeeling so magisch auf die Touristen, wie Es Trenc. Im Sommer stauen sich denn auch die Blechlawinen und das Strandparadies wird komplett überrannt.
Die Küste und das Hinterland von Es Trenc wurden zwar längst zum Vogelschutzgebiet und Naturraum von besonderem Interesse erklärt. Doch bisher wurden nur Info- Tafeln und ein Schutzzaun für die Dünen. Weitere Schritte lassen auf sich warten. Die Erstellung eines Raumordnungsplans wird aber Jahr für Jahr verschoben, wohl weil die Besitzverhältnisse von über 300 betroffenen Grundstücken sehr kompliziert sind. Damit verbundene Pläne für eine Verkehrsentlastung mit Parkplatz in zweiter Linie und Shuttle-Busse für Badegäste liegen ebenfalls schon lange auf Eis.
Doch im Frühling sieht das noch komplett anders aus. Die Parkplätze bei Ses Covetes sind noch gratis und verfügbar. Der riesige Parkplatz bei den Salinen ist leer. Und der Strand ist auf weiten Strecken noch fast menschenleer, so wie ich das letztes Jahr erlebt habe.
Genau dieses Karibikfeeling wollte ich auch noch einmal geniessen. Daher bezahlte ich auch die €7 für den Parkplatz hinter den Salinen. Auf dem Parkplatz mit ausgehnten Pfützen, Nachwirkungen des starken nächtlichen Regens, freute ich mich noch auf die wärmende Sonne. Doch kaum am Strand, blies mir wieder der kühle SW-Wind entgegen. Ich drehte nochmals um und holte eine wärmere Jacke aus dem Kofferraum meines Autos.
Der starke Wind trieb die Wellen und die Gischt bis weit auf den Strand, von dem kaum mehr als ein schmaler Streifen übrig blieb. Das Fundament der Bunker wurde von den Wellen angespült. Nur eine einsame Sonnenanbeterin hatte es sich im Windschatten hinter einem Bunker gemütlich gemacht, eine andere versteckte sich auf einer Sandfläche im Lee der Dünen.
Ich machte mich auf einen Strandspaziergang. Nach kurzer Zeit hatte sich eine feine Salzschicht auf meiner Sonnenbrille gebildet. Das war zwar erfrischend, aber entsprach nicht ganz meiner Zielvorstellung, um den Rest des Tages zu verbringen. Da reifte der Entschluss, die 55km zurück an das andere Ende der Insel zu meinem anderen Traumstrand bei Son Serra de Marina zu fahren. Bezahlte 7€ Parkplatzgebühren hin oder her.