Auch in der Kærgård Klitplantage gibt es schöne Wanderwege. Einer davon führt über rund 6km durch abwechslungsreiche Fauna durch den etwa 2.5km breiten Bereich der Dünen, der Dünenheide und der Dünenplantagen mit Nadel- und Laubbäumen zwischen der Kærgård-Strasse und der Nordsee.
In der Wikingerzeit und im Mittelalter haben die Menschen viele Wälder abgeholzt. Als Resultat hat das Sandtreiben ganze Landschaften und Wälder mit Wanderdünen bedeckt. Mit unendlichem Fleiss haben Bauern über Jahrhunderte das Sandtreiben eingedämmt, indem sie die Dünen mit Sandroggen, Gras, Heidekraut, Büschen und Bäumen bepflanzt haben.
Løvklitter (Laubdünen) sind in diesem Gebiet ein besonderes Naturphänomen, das ein Ergebnis des Sandtreibens früherer Zeiten ist. Das niedrige Gebüsch, das die Dünenlandschaft bedeckt, besteht in Wirklichkeit aus den Baumkronen von grossen versandeten Eichen. Man geht also durch Baumkronen von Bäumen, die sieben oder acht Meter hoch sind. Trotz des vielen Sandes überleben diese über 200 Jahre alten Bäume, da die Blätter genügend Sonnenlicht einfangen. Im Frühling kann man beobachten, dass die Blätter an verschiedenen Tagen austreiben und so herausfinden, welche der „Büsche“ zum selben Baum gehören. Das ist schon ein beeindruckendes Schauspiel der Kraft der Natur!
Der Weg führt auch auf die höchste Düne im Gebiet, den Gråmulebjerg. Der „Berg“ ist 30m hoch! Von oben hat man einen fantastischen Blick nicht nur über die Dünen mit dem Eichengebüsch, sondern auch weit über das Meer und in das Landesinnere. Der starke Westwind zerrt ganz schön an den Kleidern. Aber im Windschatten kann man auch mal in der Sonne eine kleine Rast einplanen.
Der rund 5km lange Wanderweg führt durch abwechslungsreiche Landschaften. Wenn man möchte, kann man auch einen Abstecher über Sandpfade an den Strand machen. Allerdings gibt es (nur) im Bereich der Küste der Kærgård Klitülantage ein ausgeschildertes Badeverbot.
Im Naturpark befindet sich auch ein Rotwildschutzgebiet, die hier seit der letzten Eiszeit (vor 10’000 Jahren) frei leben. Ich habe gestern Abend (es ist ja sehr lange hell im Norden) bei meinem ersten Erkundungsgang zwischen Parkplatz und Meer (5.4km hin- und zurück) nur einen Fuchs beobachten können.
Die zahlreichen Wander- und Fahrradwege des Vesterhavet Naturparks sind übrigens sehr gut in übersichtlichen Broschüren dokumentiert. Die dazugehörende App habe ich ja schon im Beitrag von gestern verlinkt.