Das Morsum-Kliff liegt zwischen Hindenburgdamm und der Ortschaft Morsum.
Es fällt durch sein Farbenspiel zwischen Schwarz, Rotbraun, Gelb und Weiss vor dem Blau des Wattenmeers und dem Grün des Reets schon von weitem auf. Frühaufsteher können die schönsten Fotos nach Sonnenaufgang schiessen.
Das Kliff ist eines der wichtigsten geologischen Denkmäler der Insel. Die hier sichtbaren Formationen wurden unter Einwirkung der Gletscher der Saale-Kaltzeit (vor etwa 120’000 Jahren) aus ihrer natürlichen Lage zu mehreren Schollen (oder Schuppen) aufgestaucht und schräggestellt. Sie liegen heute in der Reihenfolge ihrer Entstehung nebeneinander (und nicht übereinander) im Kliff und man kann somit 7-8 Millionen Jahre in ein paar hundert Meter abschreiten.
1870 wollte man hier ein Bergwerk zur Eisengewinnung aufbauen! Die Grundstücke waren schon gekauft und alles fertig geplant. Nur starb dann der Initiant. Aber die Idee eines Dammes war geboren, denn man wollte den Abraum nicht mit Schiffen auf’s Festland bringen.
Man stelle sich vor, dass dann im Zuge der Planung des Hindenburgdamms tatsächlich Überlegungen angestellt wurden, dieses Kliff als Baumaterial für diese feste Verbindung zwischen Sylt und dem Festland teilweise abzutragen. Privatinitiativen vereitelten diesen Plan und erreichten die Unterschutzstellung eines 43 Hektar großen Gebietes im Jahre 1923, noch vor dem Bau des Damms.
Heute Nachmittag habe ich mir viel Zeit genommen und eine der Nieselregen-Fronten erduldet um danach den Sonnenschein für die Fotos und die gemütliche, doppelte Begehung (einmal unten und einmal oben) zu absolvieren. Die nächste Nieselfront konnte ich dann im trockenen Auto vorbeziehen lassen. Wenigstens ziehen die Wolken so rasch, dass man nicht wirklich und nur auf Luv-Seite nass wird. Wegen den noch vorherrschenden gut 10°C war ich ja sowieso mit Winterjacke und Mütze unterwegs.