Den Campervan auf dem Campingplatz parkiert, eine ÖV-Tageskarte gekauft, mit der Metro knapp 30′ in’s Zentrum gefahren und auf die elektrisch angetriebene Fähre gewechselt. Und dann das Vasa-Museum besucht, obwohl draussen Sonnenschein gelockt hätte. Die Innenstadt von Stockholm hatte ich halt schon bei anderer Gelegenheit besichtigt.
Am 10. August 1628 sank das Kriegsschiff Vasa im Stockholmer Hafen – dem Tag, an dem es hätte zur Jungfernfahrt antreten sollen. Nach 333 Jahren auf dem Meeresgrund konnte das Wrack 1961 geborgen werden. Das restaurierte Schiff mit mehr als 700 geschnitzten und prachtvoll ausgeschmückten Skulpturen besteht zu 98% aus Originalteilen. Es ist weltweit das einzige erhalten gebliebene Schiff aus dem 17. Jahrhundert.
Die Kanonen hatte man übrigens schon 1660 geborgen.
Das Schiff ist riesig! Ich hatte mir es nicht so gross vorgestellt. Der Raum ist tropisch feuchtwarm, damit das Schiff ganz langsam trocknen kann. Momentan werden alle Nieten ersetzt, welche 1961 anstelle der schon lange weggerosteten Originalen verwendet wurden. Denn auch diese Nieten sind inzwischen verrostet.
Wer war am Untergang schuld? Niemand! Denn eigentlich war es König Gustav Adolf selber, welcher viel mehr Kanonen verlangte, aber die Abmessungen des Schiffes nicht anpasste. Da dieser Schiffstyp sowieso schon sehr hoch aus dem Wasser ragte, war das wohl etwas zu viel des Guten.
Die unendlich vielen geschnitzten Figuren waren im Original übrigens bunt bemalt.
Der Besuch über 6 Etagen (!) lohnt sich, auch weil rund um das Schiff herum einiges an Erläuterungen geboten wird.
Der erste Eindruck von vorne.
Ansicht von hinten.
Ein paar der geschnitzten Figuren.
Kleines Detail zum Bild des Vorschiffs: Der rechteckige Kübel fast in der Mitte des Bildes ist eines der beiden einzigen Klos auf dem Schiff. Bei rauher See war der Toilettengang nicht ungefährlich. Es gab für die Matrosen übrigens keine Kajüten oder Schlafräume. Sie mussten sich auf Deck einrichten…