Die Kupfergrube von Falun kann man an 364 Tagen im Jahr besuchen. Ich war am 365sten Tag dort. Kein Problem, denn ich habe die Grube ja schon zwei Mal besichtigt.
Seit dem 13. Jahrhundert wurde in Falun Kupfer abgebaut. Etwa eine Million Tonnen Kupfer hat man wohl abgebaut. Die Grube war zeitweise mit 2/3 Marktanteil der grösste Kupfer(erz)lieferant der Welt!
Dieser imposante, 95m tiefe Krater zeugt nicht vom Tagebau, sondern entstand 1687, als ein Teil der Grube in sich zusammenfiel. Man hat ungeplant zu viele Stollen gebaut, welche an Mittsommer sozusagen implodierten. Da alle am Feiern waren, gab es keine Toten!
Jetzt werden nur noch Eisenkiese und Schwefelsalze abgebaut, welche zur Herstellung der Farbe Falunröd (Dispersionsfarbe aus verwittertem Eisenerz mit Eisenvitriol) genutzt werden.
Das Schaubergwerk (im intakten Teil der Grube) kann besichtigt werden. Diese Führung ist sehr zu empfehlen.
Neben dem Bergwerk sollte man noch das Quartier Elsberg besichtigen, welches noch viele alte Arbeiterhäuser beherbergt. Alle anderen Quartiere wurden von Bränden heimgesucht, nur dieses nicht.
Es gibt auch heute noch Leute, die gerne in so kleinen Häusern wohnen. Früher gab’s vielfach nur Gemeinschaftsküchen und die grösseren Kinder (wenn nicht schon am Arbeiten) mussten auf die kleinen Kinder aufpassen, da alle arbeiten mussten. Es gab eine riesige Zulieferindustrie! Da das Dynamit ja erst viel später erfunden wurde, brauchte es sehr viel Holz und deswegen sogar einen Aufforstungsplan. Da sehr viel Leder (200 Ochsen für 150m Lederriemen) benötigt wurde, wurde von Deutschen die Falukorv, eine Wurst erfunden… Es gibt bei der Führung viel zu hören.
In der Stadt kann man die herrschaftlichen Häuser der Bergbaugesellschaft und ausserhalb den Bergmannshof Gamla Staberg, wo wohlhabende Bergleute gewohnt haben, besuchen.
Etwa 150km weiter im Sala kann man eine historische, aber sehr bedeutende Silbermine besuchen. Diese Grube garantierte den Reichtum des Königs Gustav Wasa, denn man förderte in manchen Jahren mehrere Tonnen Silber. Auch hier kann man verschieden lange und abenteuerliche Führungen machen (ab 11 Uhr). Die Mine wird seit 100 Jahren nur noch touristisch genutzt.
Dazwischen lagen im Bergslagen Gebiet unzählige Hütten und Bergwerke.