Borgvik ist mit seiner Verbindung zum Vänern-See und war mit seiner Lage an einer Stromschnelle des Flusses „Värme“ (Ursprung von „Värmland“!) der ideale Ort für eine Industrieansiedlung. Mühlen und Sägewerke wurden von diesem Fluss angetrieben. Im 17. Jh. begann die Produktion von Eisen. Dieses wurde weltweit an viele Orte verschifft. 1839 wurde die Schmiede aufgekauft und mit weiteren Hämmern erweitert.
Um die Schmiede mit mehr Roheisen versorgen zu können, wurde ein Hochofen gebaut. Diese Eisenhütte ging 1865 in Betrieb und wurde mehrmals erweitert.
Es wurden 3000 Tonnen Eisen pro Jahr in 365x24h-Betrieb produziert. In Värmland war das die grösste Eisenproduktion.
Teile des Eiffelturms in Paris wurden mit Eisen aus Borgvik gebaut!
Bis 1924 gingen die Eisenpreise so stark zurück, dass die Produktion geschlossen wurde. In den 1940ern wurde die Anlage demoliert. Jetzt ist ein Industriedenkmal geblieben. Der untere Teil des Hochofens und ein paar Mauerfragmente stehen noch.
Viele Häuser im Ort wurden mit den Schlackesteinen gebaut. Sehenswert ist auch Kirche, ein ursprünglicher Laden und ein paar weitere schöne Gebäude.
Das Gefälle des Flusses wird auch heute noch genutzt: Links hinten im Bild sieht man das moderne Wasserkraftwerk.
Der Besuch dieses versteckten Ortes hat sich gelohnt. Ich stelle mir immer gerne vor, wie (laut und dreckig) es hier vor 100 bis 150 Jahren zugegangen ist. Ein Hochofen, mehrere riesige Schmiedehämmer im Dauerbetrieb. Heute ein versunkenes Kleinod im grünen Nirgendwo…