Mörrums Kronolaxfiske: Schwedens führendes Gewässer für Sportfischerei

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Auf der Fahrt nach Karlskrona wollte ich nochmals kurz in Mörrum halt machen, da ich mich an meine letzte Schwedenreise vor 9 Jahren erinnern wollte: Tschüss Småland, hallo Blekinge – dieses Motto gilt immer noch. Der Ort, mein Text und die Fotos sind fast dieselben, nur der Fliegenfischer im Fluss und meine Fahrtrichtung sind anders.

Mörrums Kronolaxfiske soll als Schwedens führendes Gewässer für Sportfischerei verwaltet und entwickelt werden, wobei Sveaskog (das zu den grössten forstwirtschaftlichen Unternehmen Europas zählende Unternehmen gehört zu 100 Prozent dem schwedischen Staat) eine wichtige Rolle in der schwedischen Fischerverwaltung spielt.

Lachs (Salmo salar)
In der Mörrum laichen die Lachse zwischen Ende Oktober und Anfang November an Stellen mit strömendem Wasser und grobem Kiesgrund. Die Jungfische schlüpfen normalerweise im März und leben im ersten Monat von ihrem Dottersack. Wenn dieser verbraucht ist, müssen sie den schützenden Kiesboden verlassen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Im Alter von ein bis zwei Jahren wandern die Jungfische aus dem Fluss in die Ostsee, wo sie in den nächsten Jahren zu großen Blanklachsen heranwachsen. In dieser Zeit ernähren sie sich hauptsächlich von Sprotten und Heringen. Zum Laichen kehren die Lachse in den Fluss zurück, in dem sie geboren wurden. Während er im Meer lebt, hat der Lachs einen hellen Bauch, silberblanke Flanken und einen dunkel-graugrünen Rücken. Zur Laichzeit im Herbst bekommt der ganze Fisch eine dunklere Farbe, das so genannte Laichkleid. Das Maul des Männchens verlängert sich deutlich, und der Unterkiefer bildet den charakteristischen Laichhaken aus, der sich später jedoch wieder zurückbildet. Ostseelachse können in seltenen Fällen bis zu 35 Kilogramm schwer werden.

Meerforelle (Salmo trutta trutta)
Die Meerforelle, ebenfalls ein Lachsfisch und eine der verschiedenen Forellenarten, hat viele Eigenschaften, die an die des Lachses erinnern; es gibt aber auch Unterschie- de. Genau wie die Lachse wandern junge Meerforellen ins Meer, halten sich jedoch meist näher an der Küste auf. Aus- gewachsen sind Meerforellen deutlich kleiner als Lachse; Exemplare über 15 Kilogramm sind selten. Die Flanken er- wachsener Meerforellen weisen erheblich mehr Punkte auf die der Lachse; die meisten Punkte liegen bei Meerforellen zudem unterhalb der Seitenlinien. Die Schwanzwurzel der Meerforelle ist im Vergleich zu der des Lachses wesentlich kräftiger. Während der Laichzeit verändert die Meerforelle ihre Aussehen weniger als der Lachs.

Die Lachsfischerei in der Mörrum ist sehr alt und seit jeher der schwedischen Krone unterstellt. Sie wurde erstmalig im Jahr 1231 im Grundbuch Waldemars des Zweiten beschrieben. Früher wurden die Lachse in der Mörrum mit Fischspeeren gefangen. Nach und nach kamen andere Angelgeräte wie Lachsfallen, -netze und Kescher hinzu, die bis in die 1960er Jahre benutzt wurden. Heute gibt es zwar keinen kommerziellen Lachsfang mehr, aber die alten Fangplätze an den Stromschnellen Kungsforsen in Mörrum und in Hönebygget, etwa 2 km nördlich von Mörrum, kann man noch immer besichtigen. An bestimmten Tagen im Sommer und beim herbstlichen Fang der Zuchtfische für die Lachszucht werden am Kungsforsen in Mörrum auch heute noch Fische mit dem Kescher gefangen. Ansonsten wird jedoch nur noch das Sportangeln auf Lachs und Meerforelle ausgeübt.

Die Sportangelei an der Mörrum begann 1941. Aus relativ wenigen Anglern in den ersten Jahren sind heute viele Tausend geworden, die jedes Jahr ihr Glück versuchen. Pro Tag ist nur eine bestimmte Anzahl von Anglern zugelassen. Etwa die Hälfte aller Sportangler an der Mörrum kommen aus dem Ausland; etwa zwanzig Länder sind jedes Jahr repräsentiert. Zu dem grossen Interesse tragen nicht zuletzt der gute Service, der reiche Fischbestand, die Maßnahmen am Gewässer und die intensive Bestandspflege bei. Die benötigte Angelkarte ist im Angelsportbüro erhältlich. Die Angelsaison beginnt jedes Jahr am letzten Freitag im März und endet am 30. September.

Die erfolge der Angler lassen sich auf oben verlinkter Webseite nachschauen, denn die Fänge lassen sich registrieren. Am 18.5.24 um 05:40 hat ein Sportangler einen 107cm langen Lachs geangelt und registrieren lassen. Als Angler muss man früh aufstehen…

Die Angelsaison lässt sich in drei Perioden aufgliedern: Frühjahrsangeln, Blanklachsfischen und Herbstangeln.

  • Frühjahrsangeln: Im April werden hauptsächlich Meerforellen gefangen. Diese manchmal an die 10kg schweren Fische haben in der Regel nach dem Laichen im Herbst den Winter im Fluss verbracht. Neu aufgestiegene, meist aber kleinere Meerforellen beißen oft auch zahlreich an. In den letzten Jahren wurden gegen Ende April auch schon die ersten neu aufgestiegenen Blanklachse gefangen.
  • Blanklachsfischen: Im Mai, Juni und Juli überwiegen die neu aufgestiegenen Blanklachse. Sie sind meist um die zehn Kilogramm schwer, aber auch Fische von über zwanzig Kilogramm sind darunter. Bis zur Laichzeit im Herbst wandern immer wieder neue Lachse aus der Ostsee den Fluss hinauf. In manchen Jahren steigen im Spätsommer viele kleine Lachse (Grilse) von zwei bis drei Kilogramm auf; dann sind die Aussichten auf einen Fang besonders gut.
  • Herbstangeln: Im August und September wird in erster Linie auf die zahlreich aufsteigenden Meerforellen geangelt, die mit Gewichten von bis zu 15 Kilogramm zu den größten der Welt gehören.

Weiterfahrt nach Karlskrona

Die Omega-Wetterlage über Europa wird morgen eine kurze Pause machen und danach wieder in voller Pracht sehr sonniges Sommerwetter bringen. Diesen Tag und zwei weitere Nächte werde ich gerne mit Blogschreiben und Ausflügen in den Schärengarten und nach Karlskrona auf der Campinginsel Dragsö verbringen.

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