Gestern bin ich auf dem Campground bei der Katherine Gorge angekommen. Auf dem Hinweg habe ich in im geschäftigen Katherine (mit 6’000 Einwohnern immerhin die drittgrösste Stadt des Northern Territory) meine Kühlbox mit einem Wocheneinkauf gefüllt. Kurz nach Katherine habe ich mir einen schattigen „Büroarbeitsplatz“ gesucht und die ganzen Entwürfe der Blogposts in das Internet geschickt. Erst am Abend habe ich gemerkt, dass nur kleinformatige Bilder auf die Reise gegangen sind. An diesem (neuen) Workflow muss ich noch arbeiten; was inzwischen geschehen ist…
Auf dem Campground habe ich mir eine einigermassen schattige powered Site ausgesucht, um die Siesta mit einem kleinen Lunch, etwas Rumhängen vor dem Camper und am/im Pool (ohne Liegen, mit trübem Wasser?) zu verbringen.
Um 16 Uhr musste ich mich dann noch etwas bewegen. Deshalb habe ich den Baruwei Loop Walk in Angriff genommen. Das ist der kürzeste der „South Side Tracks“, aber doch knapp 5km mit einem 400m langen, steilen Anstieg nach den Bootsanlegestellen. Die Mühe wird aber belohnt, denn am Ende des Anstiegs steht man auf einem fantastischen Ajssichtspunkt fast senkrecht über der Schlucht. Man kann die Höhe aber einfach erklimmen, da es Geländer und Stufen hat. Vom Lookout geht es dann in einer längeren Schleife durch das Hinterland wieder zum Information Center, respektive Campground. Der Pfad folgt dem Weg zur Wasseraufbereitungsanlage und den Wassertanks des Camps. Von dort hat man auch noch einmal einen wunderbaren Ausblick. Da der Rückweg über 3km lang ist, geht es gemächlich runter und man kann die Landschafts geniessen. Nach rund 2h war ich wieder beim Camper. Zwei Wallabies erwarteten mich dort schon.
Am nächsten Morgen bin ich wieder früh aufgestanden. Vor dem Start der Cruise um 7 Uhr gab‘ es bei der Anlegestelle noch ein kleines Frühstück (Kaffe, Tee, Wasser, Kuchen, Ananas, Melone). Dann ging es schon los, das Boot war maximal zur Hälfte gefüllt.
Die Cruise geht zuerst an’s Ende des ersten Abschnitts. An ein paar kleinen Stränden legen die Süsswasserkrokodile ihre Eier ab. Man konnte dort ein paar Krokodilspuren entdecken. Estuaries (Salzwasserkrokodile, was ja ein falscher Ausdruck ist, da sie eigentlich im Süsswaser zuhause sind) sind alle gefangen und nach Darwin gebracht worden. Allerdings hat es dieses Jahr wegen den kümmerlichen Regenfällen kein Ginga in den Katherine River geschafft. Der Fluss geht übrigens in den Daly River und endet dann nach 380km im Meer südöstlich von Darwin.
Am Ende des Abschnitts geht es zu Fuss etwa 500m entlang deer trocken liegenden „Stromschnellen“ zum zweiten Abschnitt. Dort wartete das zweite Boot.
Die in der Stille zu hörenden Vogelrufe gaben der wunderbaren Stimmung noch ein Extra obenauf.
Der zweite Abschnitt war mit den senkrecht aufragenden Felswänden noch beeindruckender. In einem Teil des zweiten Abschnitts hat sich tief im Wasser die Regenbogenschlange zurückgezogen. Sollte die Regenbogenschlange gestört werden, drohen Erdbeben, Blitze und Überschwemmungen. Daher wird dort weder geschwommen noch gefischt noch… Da aber von den Jawoyn die Nutzung des Flusses für Touristik erlaubt ist, werden die Boote und Kanus wohl keinen Schaden anrichten.
Den Angehörigen der Jawoyn Clans gehört diese Landschaft offiziell seit 1989, nachdem sie 1978 das erste Mal einen offiziellen Antrag gestellt hatten. Der Park wird gemeinsam von einem Board aus Jawoyn, Mitglieder der Parks und Wildlife Commission of the Northern Territory und einem Bürger aus Katherine geführt. Die Jawoyn leben hier seit tausenden von Jahren. Einige Aboriginal Stätten im Schluchtensystem sind Zeugen der Geschichte und von spiritueller Bedeutung. Einige Felsenmalereien sind mindestens 10’000 Jahre alt. Nitmiluk ist übrigens der Jawoyn Begriff für den „Ort der Zikaden“, denn diese machen „nitnit, nitnit“.
Diese kleine Cruise ist wegen der Landschaft sehr beeindruckend. Daher macht die Zeit nach dem Sonensufgang sehr viel Sinn, denn tagsüber wird man von der Sonne in der Schlucht wohl fast erschlagen. Wer mehr als eine beeindruckende Schlucht erwartet, sollte eine andere Cruise machen.
Wer gerne selber unterwegs ist, sollte ein Kanu mieten. Den es gibt entlang des Flusses sehr viel mehr Abschnitte, sodass es im achten Abschnitt sogar einen Zeltplatz gibt, wo man zwecks mehrtägiger Ausflüge auch übernachten kann.
Das selbe gilt auch für die vielen Wanderwege. Wie man diese aber in der Nachmittagshitze (deutlich über 34°) aushält, würde mich schon wundern. Vielleicht ist es im Juni ja etwas erträglicher?
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