Heute (15.9.) bin ich wieder früh (um 07:30) los, um eine weitere wunderbare Schlucht mit Wasserfall und Badepools zu besuchen.
47km südlich von Cooinda geht der 12km lange 4WD Track links ab. Die sandigen Stellen am Ende sind eigentlich die schönsten zu fahren. Ansonsten musste ich tatsächlich lernen, dass Gas geben hilft…
Am Ende des Tracks befindet sich ein Parkplatz, WCs und ein paar Picknick-Tische. Hier beginnt der 2km lange idyllische Fussweg zum Wasserfall.
Der erste Teil geht durch Monsun-Regenwald. Ein Steg mit seitlichen Gittern (damit die Krokodile nicht auf die Brücke springen) führt über den wasserführenden Creek. Die Krokodile wurden natürlich alle eingefangen… Der zweite Teil des Pfades geht entlang des Ufers des Creeks über grössere und kleinere Steine. Eine Bachquerung auf mehreren Steinen gehört auch dazu. Entlang des Weges sind zwei wunderschöne, sandige Pools, die zum Baden und Schwimmen einladen. Am Ende erreicht man einen tiefen und schmalen Einstieg in einen von hohen Felswänden gesäumten, tiefen Pool. Der Wasserfall führt immer noch überraschend viel Wasser. Als Frühaufsteher bin sind wir nur zu dritt am Pool. Ein Paar, dass ich gestern noch am Yellow Water getroffen hatte, war schon vor mir da. Wir haben den Pool natürlich ausgetestet und sind in’s Gespräch gekommen. Die beiden sind schon über 10 Jahre zum sechsten Mal hier.
Da nach uns ein Bus mit etwa 25 Leuten angekommen war, machten wir uns auf den Rückweg. Beim schön sandigen Pool ging auch ich nochmals in’s Wasser. Absolut genial. Als ich so im Wasser stand, knabberte mir ein Fisch am Fuss herum und verjagte die kleineren Kollegen, die auch wollten. Lustigerweise kam auch noch ein weiteres, junges Paar aus der Schweiz beim Pool vorbei. Das gab‘ einen weiteren lustigen Schwatz. Da dachten die anderen Besucher, die an uns vorüber gingen, sicher, dass wir das mit dem Pool falsch verstanden hätten. Aber diese Stelle war eigentlich viel toller als der Plunge Pool am Ende des Creeks.
Ich habe dann beschlossen, 42km weiter südlich der Maguk-Piste für die Übernachtung noch die Gunlom Falls zu besuchen. Eine 47km lange Piste führt zu einem grosszügigen NP Campground und einem Parkplatz mit vielen Picknick-Möglichkeiten.
So langsam habe ich den Dreh raus, wie man diese Pisten bewältigt. Mit etwas Vorsicht geht’s am besten bei 60-70km/h, wenn die Piste geradeaus läuft und übersichtlich ist. So war ich rasch und durchgeschüttelt auf dem Campground und habe mir einen schattigen Platz ausgesucht. Denn nachmittags wird es, wie immer, ziemlich heiss. Der böige Wind trieb den Staub quer durch den Camper…
Die Szenerie ist hier ganz anders. Der Wasserfall, nur noch ein Rinnsal, fällt über die beeindruckende Klippe des Escarpment.
Um 16 Uhr bin ich dann, wieder Badehose ausgestattet, durch den kleinen Monsun-Regenwald zum gigantischen Plunge Pool gegangen. Ein fantastischer Sandstrand fällt langsam im Wasser ab. Palmen und Bäume säumen den Pool dort, wo nicht wahnsinnige Felsmassen 100m hoch senkrecht aufsteigen. Idyllischer geht nicht. Und auch hier waren. Und wiederum nur sehr wenige weitere Besucher. Also Zeit, um sich schwimmend und im Sand und halshohem Wasser sitzend abzukühlen. Schöner geht’s nicht, oder?
Gunlom kannte man früher übrigens auch mit anderen Namen: der erste Name war UDP Falls (nach der Uranium Developing and Prospecting Company), dann bekannt als Waterfall Creek, und im Crocodile Dundee Film nannte man den Ort Echo Pool. Der Pool hat tatsächlich ein recht gutes Echo.
Morgen früh werde ich noch den treppenbestückten, 1km langen Weg auf das Escarpment begeben. Schon von halber Höhe hat man einen tollen Ausblick auf Kakadu.
Zuoberst gibt es weitere Pools. Diese dienten auch als Set im Crocodile Dundee Film (dort wo er vorgibt, die Zeit ab Sonnenstand zu kennen, dabei schaut er auf seine Uhr)…
Am nächsten Morgen bin ich dann früh los. Der Weg zu den oberen Pools wird aktuell gerade komplett erneuert, in absolut bester Qualität, damit es die nächsten Jahre hält. Leider war deswegen der Zugang zum Infinity Pool gesperrt. Aber die anderen Pools waren auch schön anzuschauen. Auf ein Bad habe ich aber dieses Mal verzichtet. Vom oberen Pool soll man sogar durch einen unterirdischen Zugang zum nächsten Pool tauchen können.
Im Kakadu Nationalpark hängt der Haussegen zwischen der Parkverwaltung und den traditionellen Besitzern definitiv schief, die Parteien bekämpfen sich vor Gericht. Die Besitzer werfen der Parkverwaltung vor, historische Stätten zu missachten und den Park so sorglos zu pflegen, dass viele dieser Stätten verwahrlosen. Es wird gerichtlich untersucht, ob eine heilige Stätte in der Nähe der Gunlom Falls beschädigt wurde. Der oberste Pool am Gunlom ist wegen des Problems seit mehr als einem Jahr geschlossen. Weiterhin eine wurde weitere historische Stätte in Nourlangie in der letzten Trockenzeit durch ein Feuer zerstört. Details berichtete ABC im Juli 2020 (Link und Link) und im April 2021 (Link).