Heute habe ich einen weiteren Rundwanderweg der Komoot Wander-Collection des Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst erwandert.
Die Wanderung sieht nach einer perfekten, abwechslungsreichen Mischung aus Wald, Urwald, Leuchtturm, Dünen, Bohlenwegen und Strand aus.
Das Auto habe ich auf dem um 09:30 noch komplett leeren, grossen Parkplatz am Bernsteinweg abgestellt. Der ist ganz schön teuer für einen ungepflegten Schotterplatz: €4 für 2h, €8 für 4h und €12 für den ganzen Tag.
Los geht es über rund 4.5km durch den Darsser Wald bis zum Leuchtturm. Dabei fällt mir als erstes an vielen Kiefernstämmen auf, dass hier früher Kiefernharz gewonnen wurde. Der Weg geht entlang des Kutschenpfades und kreuzt diesen ein paar Mal.
Mit seiner sehr vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt bedeckt der Darsswald den größten Teil der Ostsee-Halbinsel Darss und steht unter dem Schutz des Nationalparkes Vorpommersche Boddenlandschaft. Im Norden schliesst sich ein Anlandungsgebiet an, der Darsser Ort. Im Westen reicht der Wald bis an die Ostsee. Dieser Weststrand ist besonders romantisch, da er sich ohne Menschenhand ständig verändert. Vom Sturm umfallende Bäume des Waldes bleiben liegen. Teile des Darsswaldes werden nicht bewirtschaftet und urwüchsig belassen. In dem insgesamt 47km² großen Waldgebiet des Darsswaldes kreuzen sich 36 Wege und laden zum ausgiebigen Wandern mit dem Fahrrad oder zu Fuss ein. Für Pferde gibt es gesonderte Reitwege.
Nach gut einer Stunde bin ich beim Leuchtturm angekommen. Hier kann man ab 10 Uhr auf den Leuchtturm und von oben die fantastisch urtümliche Gegend überblicken, das Natureum besuchen und auch dem Museums-Café einen Besuch abstatten. Von dort geht rund einen Kilometer den Strand entlang bis zum abgesperrten Gebiet des Nationalparks.
Küstendynamik – das ist Landabtragung an einer und Anlandung an anderer Stelle der Küste. Vornehmlich Herbst- und Winterstürme nagen an den Aussenküsten. Die bei Sturm aufgewühlte Ostsee peitscht dann gegen die Küste, Erdmassen und Bewuchs werden mitgerissen, grosse Teile bleiben liegen, kleinere, vor allem Sand, werden parallel zur Küste verdriftet. Das Nährgebiet des Darsser Ortes beginnt an der Steilküste des Fischlandes und setzt sich an der gesamten Westküste des Darsses fort. Dort abgetragenes Material wird nach Nordost transportiert und am Darsser Ort in Form von Sandbänken und Dünen angelagert. Denn dort, wo das Meer zur Ruhe kommt, an Abschnitten, die dem Wind abgewandt sind, lädt es „sein“ Material wieder ab, landet es an. Während das Fischland und die Darsser Westküste im Jahr durchschnittlich 1m Land verlieren, gewinnt der Darsser Ort jährlich 8-10m.
Ungefähr beim Leuchtturm kommt gegenwärtig die Landabtragung zum Erliegen; in nordöstlicher Richtung beginnt diese Anlandung. Die Kliffbereiche, Sandbänke und Dünen stellen einen besonders sensiblen Lebensraum für angepasste Tiere und Pflanzen dar. Daher darf dieses Gebiet nur auf dem vorgegebenen Weg betreten werden.
Nun wird es richtig schön, denn es geht auf einem abwechslungsreichen Weg durch die Dünen mit wunderbaren Ausblicken und mehreren Aussichts- und Vogelbeobachtungstürmen auf die andere Seite des Darsser Orts. Der Weg ist ziemlich beliebt, denn besonders auf dem letzten Abschnitt kommen mir einige Leute entgegen!
Nun geht es über einen Bohlenweg zum Strand, worauf es über etwa 3km zurück nach Prerow geht. Die letzten etwa 2km geht es auf dem breiten Strand entlang des riesigen, legendären Dünen-Campingplatzes Ahoi Camp Darss, von dem man aber nur ein paar Fahnenmasten sieht.
Als ich dann die neue, sehr lange Seebrücke von Prerow mit dem Nothafen an der Spitze erblicke, ist diese Rundwanderung auch schon fast am Ende angelangt. Nach rechts abbiegen, an den Touri-Läden vorbei und schon stehe ich wieder auf dem Parkplatz bei meinem Auto!
Das waren abwechslungsreiche 12.7km in rund 3.5h. Bei dem wunderbaren Wetter habe ich das richtig genossen, obwohl ich mich etwas schlapp fühlte. Denn ich habe mich wohl gestern auf dem langen Spaziergang entlang des Strandes im kalten, heftigen Sturmwind etwas erkältet. Das war wohl etwas zu viel Reizklima. Aber davon werde ich mich hoffentlich bald wieder erholt haben…
Es ist kurz vor 13 Uhr, da kann ich nach einem kurzen Lunch in der Fewo nachmittags noch das schöne Sommerwetter am Strand geniessen.


























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