Die Wintersonne an der Küste bei Valencia geniessen

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Dieses Jahr durfte ich mir eine dreiwöchige Winterauszeit über die Festtage genehmigen. Da hatte ich mir als Reiseziel den wunderbar langen Sandstrand südlich von Valencia auserkoren.

Am 13.12. habe ich den Camper bereit gemacht und über Nacht die Heizung auf 12° eingestellt. So konnte ich mich am nächsten Morgen um 07:00 früh auf die Fahrt in den Süden aufmachen. Nach der Fahrt durch das eisig kalte und graue Nebelwetter nördlich der Alpen freute ich mich das erste Mal im Tal der Rhône als endlich das Symbol für Glättegefahr im Camper ausging. Einen ersten Zwischenstopp machte ich auf dem unbedienten Stellplatz von Balaruc-les-Bains. Dort hat es auf einem ehemaligen Campingplatz 126 schöne, schattige Plätze mit 6A Stromanschluss unter Bäumen. Das komplette, übliche Serviceangebot steht zur Verfügung. Nur auf die Toilette muss man das Toilettenpapier selber mitnehmen, da wirklich alles auf automatisierten, unbedienten Betrieb ausgerichtet ist. Beim Buchen des Platzes sollte man darauf achten, dass man die Startzeit der 24h richtig wählt. Ausserhalb dieser Zeitspanne wird man an der Schranke nicht durchgelassen. Ich hatte, ohne nachzudenken, 17:00 gewählt und musste daher noch gut eine halbe Stunde vor der Schranke warten. 12:00 wäre die praktischere Startzeit gewesen… Da konnte ich gleich mal das Wasser auffüllen.

Für nächsten Zwischenstopp hatte ich am 15.12. dann wiederum auf dem wunderbaren Camping La Llosa in Cambrils einen Superior Plot gebucht. Dort kam ich schon am Mittag an und konnte am Nachmittag daher die Promenade Richtung Westen gehen und die Sonne sowie die Erinnerungen an das letzte Jahr geniessen. Mit so schönem Wetter konnte es weitergehen!

Die erste Hälfte meiner Ferien in Oliva hatte ich im 5* Campingplatz Kikopark gebucht. Da aber die Tage über den Jahreswechsel schon ausgebucht waren, hatte ich nur bis zum 25.12. gebucht. Die Plätze im Kikopark sind mit 100m2 riesig. Ich war froh, hatte ich einen sehr sonnigen Platz am Ende einer Reihe gekriegt, so musste ich nicht im Schatten einer der zahlreichen, riesigen Camper stehen. Auf fast dem ganzen Platz standen solch riesige Wohnmobile, welche von Überwinterungsgästen aus Deutschland bewohnt werden. Die meisten haben entweder noch ein Auto dabei oder haben für die Zeit einen Kleinwagen gebucht. Denn wie möchte man sonst etwas weitere Ausflüge zu etwas attraktiveren Orten oder Wanderungen machen?

Costa de Valencia
Die Küste der Provinz Valencia im Südosten von Spanien ist bekannt dafür, dass sie die Reize des Mittelmeers mit einer schmackhaften Küche, milden Temperaturen und vielen Sonnenstunden vereint.

Besonders häufig sind ausgedehnte Sandstrände wie in Cullera, Gandía, Miramar, Canet d’en Berenguer, Sueca und der Stadt Valencia anzutreffen. Viele davon – so beispielsweise der Strand von Oliva – eignen sich besonders für den Familientourismus. Darüber hinaus bieten sie alle Arten von Dienstleistungen direkt am Strand und eine Vielzahl von touristischen Angeboten, angefangen bei den städtischen Attraktionen von Valencia mit der Stadt der Künste und der Wissenschaften und der gotischen Architektur der Altstadt bis hin zum römischen Erbe der Stadt Sagunt.

Die Feuchtgebiete mit ihren Reisfeldern und die Orangenbäume kennzeichnen das typische Landschaftsbild der Region im Gegensatz zu den dortigen Stränden. Ein gutes Beispiel ist das Feuchtgebiet des Naturparks L’Albufera. Ebenfalls hervorzuheben sind die Marschen von Puig und Xeraco.

Gut haben die Plätze alle einen 16A Stromanschluss, so konnte ich die Heizung im Wohnmobil im 1.8kW Modus nachts laufen lassen. Allerdings wird neben den €31.50 (€50 + €8/Person an den Feiertagen) für die Parzela Gran Confort der Energieverbrauch beim Check-Out zusätzlich mit teuren €0.67/kWh abgerechnet. Bei so kühlen nächtlichen Temperaturen verbraucht mein Camper rund 10kWh/Tag, man rechne! Denn die Temperaturen sinken bei wolkenlosem Himmel nachts schon gegen 3-9°C. Aber tagsüber freute ich mich total über das sonnige und warme Wetter. Nur in einer Nacht regnete es etwas und ein Tag war es überwiegend bewölkt. Die restlichen Tage herrschte einfach wunderbar sonniges Wetter bei 15-19° im Schatten. So konnte ich fast täglich 8-10km am endlosen Strand in beide Richtungen barfuss, mit kurzen Hosen, T-Shirt und Daunenweste entlang laufen und einfach nur die Freiheit und die Natur geniessen. Wenn der Wind mal etwas zu fest bliess, genoss ich den Tag mit einem Buch im sonnigen Windschatten vor meinem Camper. Zwei Mal bin ich am Morgen auch mit dem Velo die 1.6km zum Lidl gefahren und habe eingekauft. So ein kleiner Wocheneinkauf kostete hier nur €35 – da zahle ich zuhause mindestens das Doppelte.

Am 23.12. kaufte ich mir noch die zwei Münzen (€9.50, ohne Waschmittel)für die Waschmaschine und Trockner. Aber auf dem Platz gibt es pro Platzhälfte nur je eine Waschmaschine! Obwohl der Waschgang nur 30′ ging, war die Maschine den ganzen Tag besetzt. Am Abend wollte ich dann das Risiko nicht mehr eingehen, dass die Wäsche im Trockner vielleicht nicht ganz trocken wird. Denn Bettwäsche hatte ich nicht doppelt mitgenommen. Also bin ich am nächsten Morgen um 07:30 noch im Dunkeln raus und habe die Waschmaschine gefüllt. Das hatte auch den Vorteil, dass die Wäsche schon gut eine Stunde später perfekt trocken aus dem Trockner kam. So hatte ich den Wäschetag schon um 9 Uhr hinter mir.

Am 23.12. gab es am späten Nachmittag dann noch etwas Weihantsunterhaltung und am 24.12. für jedes Wohnmobil noch einen 3kg Sack mit Orangen. Da hatte ich für den Rest des Urlaubs genügend Vitamin C gebunktert!

Da ich am Rand der Frontscheibe schon wieder einen kleinen Steinschlag eingefangen hatte, hatte ich am 24.12. für meine Rückfahrt am 2.1. bei Carglass in Gandía einen Reparaturtermin gebucht. Abends rief mich aber eine Mitarbeiterin von Carglass an und ich musste mündlich nochmals alles angeben, was ich schon digital angegeben hatte. Sie schlug mir aber einen Termin um 13 Uhr am 25.12. vor, den ich dann gebucht habe. Also fuhr ich gegen Mittag die 10km nach Gandía und wurde bei Carglass sehr nett empfangen. Die Übersetzung des Gesprächs erfolgte perfekt mit Google Translate! So hatte ich während den 45′ Reparaturzeit noch die Möglichkeit, etwas die Weihnachtsstimmung in der Fussgängerzone von Gandía zu geniessen. Denn die Werkstatt war mitten in der Altstadt! Es waren viele Einheimische unterwegs, die Cafés waren bevölkert und die ganze Fussgängerzone wurde leise mit Weihnachtsmusik beschallt.

So war ich nach der erfolgreichen Reparatur um 14 Uhr schon wieder zurück im Kikopark und konnte dieses Mal einen etwas kürzeren Strandspaziergang geniessen.

Am 25.12. bin ich dann die 10km in das weiter südlich gelegenen Camping Olé gefahren. Das ist älterer Platz mit kleineren Parzellen, der aber sehr gut in Schuss gehalten wird. Einfach aber sauber, praktisch und familiär: Das hat mir auch gut gut gefallen. Auch hier habe ich einen sehr sonnigen Platz (50-60m2) gekriegt. Ich habe den Platz netterweise zum vergünstigten ACSI preis (€25/Tag, inklusive Enerverbrauch) gekriegt. Die überwiegend deutschen Überwinterungsgäste (Oktober bis März) sind hier mit „normaleren“ Wohnmobilen oder Wohnwagen eingerichtet. Meine beiden Nachbarn waren sehr nett und wir haben, im Gegensatz zum Kikopark, täglich nette nachbarschaftliche Gespräche geführt. Da ich hier nur einen 6A-Stromanschluss hatte (nur 900W elektrische Heizung), musste ich halt in zwei ganz kalten Nächten am Morgen kurz den „Hybrid-Modus“ mit der Dieselheizung starten, um den Camper innen von die für das Schlafen angenehmen 17° auf wohnraumtaugliche 20° zu bringen. Denn bei allen Türen des Kastenwagens zieht von unten ganz schön viel kalte Luft herein, was man nicht ganz reduzieren kann. Aber auch hier war das Wetter wunderbar, und es regnete nur in der Nacht auf den 31.12. und den ganzen ersten Januar. So konnte ich auch hier meine tägliche 8km Strandwanderung durchführen und/oder noch ein Buch lesen. In den knapp drei Wochen habe ich tatsächlich drei Bücher gelesen!

Auch hier kam mein Velo nur für das Einkaufen zum Einsatz. Das eine Mal fuhr ich die rund 7km entlang der Küste durch die Urbanication zum nächsten Lidl südwestlich (Richtung Denia) und das andere Mal die gut 7km durch die Orangenplantagen zum Mercadona in Oliva. Da es am Morgen jeweils ziemlich kalt war, waren Daunenjacke, Handschuhe und eine Mütze unter dem Fahrradhelm angesagt. Auch hier kostete der kleine Wocheneinkauf nur die bekannten €35.

Am wieder sonnigen 2.1. bin ich dann auf der ersten Etappe der Rückfahrt gemütlich nochmals zum Camping Olé gefahren. Am Mittag konnte ich schon einchecken. Nach Bezug meines Superior Plots (fast der selbe wie vor drei Wochen) kurz ein Mittagessen zubereitet, welches ich draussen in der Sonne geniessen konnte. Danach habe ich dieses Mal die andere Seite der Promenade Richtung Hafen und Zentrum von Cambrils erwandert. Auf dem Rückweg konnte ich in der Bäckerei an der Promenade noch frisches Brot kaufen.

Also noch ein letzter wunderbarer Ferientag in Spanien!

Vor der Abfahrt am nächsten Morgen habe ich in aller Ruhe den Grauwassertank, den Trinkwassertank und den Boiler sowie alle Wasserleitungen geleert. So war das Wohnmobil schon vorbereitet für die sehr frostigen Temperaturen in der Schweiz.

Mein Zwischenziel auf der Rückfahrt war dieses Mal der grosse Stellplatz in Palavas-les-Flots, südlich von Montpellier. An der grossen Marina hat es einen grossen Parkplatz mit sehr vielen Stellplätzen und 10A-Stromanschlüssen. Dazu gibt es alle Serviceangebote eines Stellplatzes: Duschen, WCs und Abwaschplätze (im Winter) sind im Haupthaus an der Marina. Allerdings kann man den Stellplatz nicht reservieren und abends kann der Platz auch in der Nebensaison ausgebucht sein. So wie’s ausschaut, gibt es sogar hier Camper, die länger als nur einzelne Tage bleiben. Ich war um etwa 14 Uhr dort und wurde äusserst freundlich empfangen! Ich habe mir dann einen freien Platz gesucht, von welchem ich am nächsten Morgen sehr früh losfahren konnte.

Man könnte von hier aus zu Fuss rasch zum Meer oder an die Lagune gehen. Aber es war winterlich kühl und ich habe mich daher auf das späte Mittag- und dann schon bald auf das Abendessen konzentriert. Den Abwasch konnte ich im etwas entfernten Hauptgebäude machen. Da ich früh am nächsten Morgen los wollte, habe ich um 21 Uhr im Haupthaus meine Zähne geputzt und bin früh ins Bett.

Am nächsten Morgen bin ich um 05:30 aufgestanden und nach einem Frühstück um 06:30 Richtung Schweiz losgefahren.

Das waren wunderbar entspannte und sonnige Urlaubstage in Spanien! Meine geistigen Batterien und die Vitamin-D-Speicher waren definitiv wieder aufgeladen.

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