Schloss Läckö am riesigen Vänernsee anstelle einer Wanderung am Kinnekulle…

Heute wäre mein Ziel eine Wanderung im/auf Kinnekulle am Vänern gewesen. Da das Wetter aber sehr unbeständig, kalt und stürmisch war, besuchte ich nach vielen Jahren nochmals das Schloss Läckö. Das war ja nur eine Umweg von etwa 50km.

Die Geschichte von Läckö
Die Geschichte von Läckö beginnt mit der Erbauung einer Burg durch Brynolf Algotsson im Jahr 1298. Die Lage war perfekt – oben auf einer steilen Klippe, an drei Seiten von Wasser umgeben.
Brynolf war Bischof der riesigen Diözese Skara, weshalb die Burg für ihn das Herzstück dieser Diözese ist. Läckö war eine von vielen Burgen in Västergötland. Bis 1658 war die Provinz Schwedens westlichste Grenze und das Gebiet wurde häufig angegriffen, sodass eine Burg zur Verteidigung notwendig war.
Der wohlhabende Bischof war eine der mächtigsten Persönlichkeiten der Grafschaft. Er erhob Steuern in Form von Gütern von der gesamten Diözese Skara, zahlte jedoch selbst keine. Das Schloss war auch ein Verwaltungszentrum und ein Ort, an dem der Bischof Gäste empfing. Es verfügte über schöne Wohnungen und eine Kapelle – umgeben von einer Mauer mit einem Turm, der ins Landesinnere blickte.
Läckö gehörte den Bischöfen von Skara bis zur Reformation im Jahr 1527, als König Gustav Wasa das Eigentum der Kirche beschlagnahmte und die katholische Kirche durch den Protestantismus ersetzte. Der König verlieh das Gut Läckö verschiedenen Adligen, darunter Geheimrat Svante Sture und Baron Hogenskild Bielke. Die Belehnung war eine Art steuerfreie Vergütung für die Dienste der Adligen.
Als Gustav Wasa 1527 im Auftrag des Königs die Olska-Kirche mit den stärksten Festungen und die Festung eroberte, wurde Läckö dem Adel, Herrn Hogenskild Bielke, übergeben. die Insel für die Dienste des Adels.
In den Jahren 1615–1681 wurde Läckö in das prächtige Schloss umgewandelt, so wie man es heut sieht. Läckö war eine Grafschaft mit einem grossen Staat geworden, der Graf Jakob De la Gardie und dann seinem Sohn Graf Magnus Gabriel De la Gardie gehörte – zwei der grössten Landbesitzer und Bauherren Schwedens aller Zeiten. De la Gardie liess südlich der Burg neue Tierhäuser, Ställe und Unterkünfte errichten. Seit der Zeit der Bischöfe war Läckö immer ein grosser Bauernhof, der dem ständigen Personal den Lebensunterhalt bot. 1681 eroberte die Krone Läckö zurück und die Landwirtschaft wurde weiterentwickelt, während die Burg unberührt blieb.
Bis 1860 war Läckö mit mehreren Beamten belehnt, der letzte davon war Graf Carl Rudenschöld. Dann folgte eine Zeit der Vernachlässigung, bis im frühen 20. Jahrhundert der Tourismus nach Läckö wieder aufgenommen wurde. Heute betreibt die Stiftung Schloss Läckö den öffentlichen Betrieb des Schlosses. Läckö wird vom National Property Board verwaltet.

Als ich auf dem riesigen Parkplatz ankam (es gibt nur ein Tagesticket für SEK 50), schien tatsächlich die Sonne. Aber der Sturmwind war sehr kalt! Ich machte mich auf dem Weg zum Schloss, entging den Regenschauern im Schutze es Schlosses und versuchte, ein paar schöne Bilder vom Schloss und der Umgebung zu machen. Die Teilnahme an einer Führung hat mich nicht interessiert. Auch hier gäbe es durch das Naturschutzgebiet (deshalb steht hier auch ein weiteres Naturum für die Vänern-Schärenwelt) schöne Wanderwege. Aber bei arktischen Temperaturen, Sturmwind und immer wieder Regenschauern war mir auch hier nicht nach Wandern.

Nun machte ich mich wieder auf den Weg durch den Gewitterregen zum voraus gebuchten Kinnekulle Camping & Stugby. Auch wieder ein schöner Campingplatz mit guter Infrastruktur. Die schöne Lage am Vänern, inklusive kleinem Badestrand konnte ich nicht so richtig geniessen. Draussen sitzen war auch nicht angesagt, dafür war der Sturmwind zu kalt. Aber was soll’s.
Abends habe ich mich doch nochmals warm eingepackt und ein paar Bilder von der Stimmung am See gemacht. Der drittgrösste See Europas ist schon beeindruckend. Bei dieser Brandung könnte man fast meinen, man stünde am Ufer eines Meeres! Die Bucht des Campingplatzes hat sogar einen kleinen Leuchtturm.

Das Wetter soll morgen ja wieder besser, das heisst trockener und wärmer, werden!
Wenigstens wusste ich am nächsten Morgen, dass das elektrische Heizen des Campers (20°C tagsüber und 18°C in der Nacht) fast 11kWh verbraucht hat, denn auf diesem Campingplatz zahlt jeder fein säuberlich (SEK 3/kWh) beim Checkout seine genutzte Energie.

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