Über die Festtage in Katalonien etwas Sonne tanken

Mit meinem neuen Wohnmobil habe ich mich am 20. Dezember auf den Weg nach Katalonien gemacht. Das war ja erstens die erste lange Strecke und zweitens die erste zweiwöchige Reise, welche ich mit dem Camper unternahm. Für die erste Etappe hatte einen Stellplatz in der Nähe von Montpellier reserviert. Diesen habe ich am späteren Nachmittag erreicht. Die Bedienung der Schranke war ziemlich anspruchsvoll, das wusste ich aber schon von der Beschreibung. Erst mit Hilfe anderer Camper konnte ich aber diese Hürde (nämlich die Schranke) meistern und meinen ersten Stellplatz im Ausland mit meinem Wohnmobil beziehen! Das war ein sehr schönes Gefühl, die etwas wärmere und sonnigere Atmosphäre der Mittelmeerküste erreicht zu haben. Da der Stellplatz kein WC hatte, konnte ich auch gleich mal meinen Trenntoiletteneinsatz ausprobieren…

Am nächsten Morgen ging es dann schon weiter über die Grenze nach Spanien an die Costa Brava. Dort hatte ich auf dem Camping Joncar Mar in Roses einen Platz für eine Nacht gebucht. Es galt freie Platzwahl und so habe ich mir zwischen den kahlen Bäumen einen schönen Platz gesucht. Ich hatte sogar noch mehr als genügend Zeit am Nachmittag, um mir den breiten Strand von Roses anschauen zu gehen. Das war doch schon richtiges Urlaubsfeeling! Nur meine deutschen Campingplatznachbarn waren etwas nervig…

Als nächsten Ort hatte ich mir für zwei Nächte den riesigen Campingplatz Vilanova Park ausgesucht. Dafür fuhr ich an Barcelona vorbei Richtung Sitges. Der Campinplatz liegt etwas oberhalb von Vilanova i la Geltrú. Im Gegensatz zum letzten Campingplatz war hier fast gar nichts los. Mein Platz lag leider im Schatten unter Bäumen: Das wäre im Sommer sehr angenehm gewesen – im sonnigen, aber kühleren Winter musste ich dann für meinen Campingstuhl einen sonniges Plätzchen suchen.

Da das Restaurant abends offen war und einen guten Eindruck machte, habe ich mir den Luxus eines Restaurantbesuchs gegönnt. Ich habe es nicht bereut.

Am nächsten Morgen habe ich vor dem Campingplatz auf den Linienbus gewartet, welcher bis zur Promenade fährt. Das war schon fast ein kleines Abenteuer für sich, wie der Bus durch die vielen engen Gassen fuhr. Aber das hat wunderbar geklappt. Ich bin ein ganz schön langes Stück der Promenade entlang gelaufen und konnte sogar barfuss ein schönes Stück des riesigen Strandes geniessen. Mittags habe ich mir in einem der riesigen Supermärkte einen Bausatz für ein Sandwich gekauft. Denn es gab keine fertigen Sandwiches. Die Leute haben ihre riesigen Einkaufswagen wie wild für die Festtage gefüllt. Das war total verrückt.
Nachdem ich auf einer Parkbank in der Sonne mein Sandwich gebaut und gegessen hatte, ging ich den Weg am Strand wieder zurück. Am Ende der Promenade (und dem Wendepunkt des Busses) habe ich auf einer Parkbank noch etwas die Zeit vergehen lassen, bis mein Linienbus auftauchte und ich die lange Fahrt durch die Gassen den Hügel rauf nochmals auskosten durfte.

Da das Abendessen gestern so lecker war, habe ich mich abends gleich nochmals in das Restaurant aufgemacht. Perfekt.

Am nächsten Tag ging es nur noch rund 70km weiter nach Cambrils. Dort hatte ich mir für 3 Nächte (bis zum 27.12.) einen der Superior Plätze gebucht. Als ich meinen Camper geparkt hatte, war mir aber gleich klar, dass ich hier bis zum Neujahr bleiben möchte. Daher habe ich in der Rezeption nachgefragt. Mit einem Wechsel auf einen anderen, etwas kleineren Platz in der nächsten Reihe konnte ich bis zum 1. Januar bleiben. Und da das dann 8 Nächte waren, habe ich einen richtig grossen Rabatt auf den ganzen Aufenthalt gekriegt.

Der einzige Nachteil dieses Platzes war, dass es nur 6A Stromanschlüsse gab. Das heisst, dass ich die Elektro-Heizung nur mit der niedrigeren Stufe laufen lassen konnte. In kalten Nächten mit einstelligen Temperaturen, musste ich dann vereinzelt den Diesel/Elektro-Kombibetrieb aktivieren. Das ist dann leider etwas lauter und es stinkt auch leicht nach Diesel… Trotz (oder wegen der) der Einschränkung auf 6A brach abends immer mal wie Stromversorgung für ein paar Minuten zusammen. Die entsprechende Fehlermeldung auf dem Bedienpanel der Truma-Heizung kenne ich jetzt schon.

Wenn die Essensvorräte zur Neigung gingen, konnte ich in gut 10 Minuten auf sehr angenehmen Fussgängerwegen das Zentrum von Cambrils erreichen und einen der grossen Supermärkte besuchen. Es gab auch einen Quartiersupermarkt in der Nähe, der aber natürlich nicht das selbe riesige Angebot hatte. Ich schaute sogar, ob ich in einem der Fahrradläden vielleicht günstig ein Fahrrad kaufen könnte, da ich mein schweres eBike ja im Sommer verkauft hatte. Aber ich fand kein passendes Modell. Dafür habe ich noch in einem Baumarkt einen Adapter für meinen Wasserschlauch gekauft, denn diese Adapter auf andere Gewinde fehlten mir noch in meiner Sammlung.

Der Campingplatz ist sehr nah am Strand gelegen. Es sind nur ein paar Meter zur wunderbaren Fussgänger-Promenade, welche nach Osten Richtung Cambrils geht. Nach etwa 500m ist man schon am Hafen und am Stadtstrand und kann dann noch ein ganz schönes Stück weiter am Strand entlang gehen. Das habe ich sicher zwei Mal gemacht. In Cambrils waren sogar einige Restaurants offen, welche auch recht gut besucht waren.

Nach Südwesten geht die Promenade rund 2.5km weit: Ohne Autos und Verkehr, da vor den zwei bis dreistöckigen Häusern nur der Fussgänger- und der Fahrradweg zwischen den vielen Bäumen und Palmen durchführt. Den ganzen Weg entlang sind Parkbänke aufgestellt! Auf den Dattelpalmen machen die Papageien Radau. Am Ende der Promenade kommt ein Stück natürlicher Stein/Kieselstrand, wo ich jedoch auf meinen Spaziergängen jeweils umkehrte.

Diesen Weg bin ich ein paar Mal gegangen und habe die Bewegung, die Ruhe und die Aussicht genossen. Und ich konnte auch immer eine Parkbank in der Sonne suchen, wo ich verträumt das Meer beobachten konnte.

Und ein paar Mal habe ich sogar meinen Strandstuhl mitgenommen, habe mich an den Strand gesetzt und die Leute mit ihren Hunden beobachtet.

Diesen Aufenthalt habe ich sehr genossen. Es ist doch wunderbar, wenn man Ende Dezember nochmals etwas Sonne tanken und einfach die Seele baumeln lassen kann.

Da am 1. Januar gerade ein Zeitfenster mit gutem Wetter von Cambrils bis in die Schweiz aufging, bin ich um 7 Uhr losgefahren, habe das Wasser erst im Jura auf einer Raststätte auf einer meiner Pausen abgelassen und war kurz vor 19 Uhr zuhause. Ich habe zuhause sogar gleich noch den Dieseltank wieder aufgefüllt. So eine lange Strecke fahre ich eigentlich nicht mehr an einem Tag. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel…

Und so kann ich mit dem lustigen Bulli-Camping-Kalender von La Llosa noch das ganze Jahr vom Camping in Katalonien träumen.

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